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  • Gedenkbuch

Blau, Edith

Studierende


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Lebensdaten
1922-07-02 – 1945-01-12
Weitere Namen
  • Blau, Edith KĂ€the
  • Blau, Edith Katharina

Biografie

Edith Blau

geb. 02.07.1922 in Wien, gest. 12.01.1945 im KZ Stutthof (Sztutowo, POL)
Alternative Namen: geb. Edith KĂ€the Blau, auch Edith Katharina Blau

Edith KĂ€the (auch: Katharina) Blau wurde am 2. Juli 1922 als Tochter von Malwine (geb. Sinaiberger) und GĂ©za Blau in Wien geboren. Ihr Vater war als Vertreter tĂ€tig, die Familie lebte im Dritten Wiener Gemeindebezirk. Blau besuchte noch ein Gymnasium als sie 1936/37 in die Meisterschule fĂŒr Rhetorik von Wilhelm Klitsch an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) eintrat. ZusĂ€tzlich wurde ihr bewilligt, das Nebenfach Deutsche Literaturgeschichte bei Friedrich Schreyvogl zu besuchen. Am 28. Juni 1938 schloss sie ihre Rhetorik-Ausbildung mit Ablegung der DiplomprĂŒfung ab.

Blaus BemĂŒhungen, der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen – „wohin immer. Am liebsten: Nordamerika, England, Frankreich, Schweiz“–, wie sie auf dem Fragebogen der Auswanderungsabteilung der FĂŒrsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde angab, blieben erfolglos. Sie musste in zwei Betrieben in Sichau (Sachsen-Anhalt, DEU) und Nordhausen (ThĂŒringen, DEU) Zwangsarbeit leisten. Bei erstem handelte es sich vermutlich um eine FĂ€rberei, bei dem zweiten um eine Tabakfabrik. WĂ€hrend sie sich in Nordhausen befand, wurden ihre Eltern am 23. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (ƁódĆș, POL) deportiert. Auf der entsprechenden Deportationsliste ist auch Edith Blaus Name vermerkt, jedoch durchgestrichen. Auf ihrer Personalkarte der NordhĂ€user Tabakfabriken ist Blaus „Austritt“ mit 30.12.1941 angegeben und unter „Bemerkungen“ notiert:

„War nach Wien beurlaubt, hat die Arbeit nicht wieder aufgenommen. Papiere am 7. II. 42 nach dem Arbeitsamt ‚Wien‘ geschickt. “

In Wien lebte Blau zuletzt in einer Sammelwohnung im Zweiten Bezirk und wurde am 26. JĂ€nner 1942 in das Ghetto von Riga (Riga, LVA) deportiert. Anfang August 1944 erfolgte ihre Überstellung in das KZ Stutthof (Sztutowo, POL). In der Datenbank der Shoah-Opfer des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes wird Edith Blaus Todesdatum mit dem 12. JĂ€nner 1945 angegeben. Auch ihre Eltern ĂŒberlebten die Shoah nicht.

Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Edith Katharina Blau.
jewishgen.org: Vienna Births.
Wiener Wiesenthal Institut fĂŒr Holocaust-Studien: FĂŒrsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung, Fragebogen Nr. 19446.
collections.arolsen-archives.org: Personalkarte der NordhÀuser Tabakfabriken AG.
ancestry.com: Deutscher Adressbuch-Verlag (Hg.), Branchenadressbuch. Handels- Gewerbe- und Berufsverzeichnis. Land Sachsen-Anhalt, S. 116.
doew.at: Personendatenbank.

Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Edith Blau, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/070fca1c-607c-4e87-8e16-d85b81c41826/)

Letzte Änderung: 14.11.2024