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Weihs, Susanne


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1924-01-13
  • Sterbedatum
    2002-02-14
  • Beschreibung

    Susanne Weihs

    geb. 13.01.1924 in Wien, gest. 14.02.2002 in New York, NY (USA)
    Alternative Namen: Susan (auch Susanna bzw. Susan Betty) Weiss, verh. Goldberg

    Susanne Weihs wurde am 13. Jänner 1924 als Tochter von Eleonore (auch: Eleonora, geb. Bloch) und dem Lederhändler Siegfried Weihs in Wien geboren.

    Von 1935/36 bis 1937/38 besuchte sie die Klasse für Künstlerischen Tanz von Grete Gross an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Als sie ihr Studium begann, besuchte sie ein Realgymnasium.

    Im November 1938 wurde ihr Vater verhaftet, Anfang Februar 1939 entlassen und mit Ende April 1939 ausgewiesen. Ihre Eltern flohen mit ihr nach Frankreich (Paris), einige Monate später ging die Familie nach Großbritannien. Hier lebte sie zunächst in London, wo Susanne Weihs für das Movement for the Care of Children from Germany arbeitete, das Kindertransporte organisierte. Um sie vor den deutschen Luftangriffen zu schützen, wurde Weihs bei einer Familie auf dem Land untergebracht; ihre Eltern kamen als sogenannte ‚enemy aliens‘ getrennt voneinander in Internierungslager.

    Im September 1940 machte sich die Familie über Kanada auf den Weg in ihr US-amerikanisches Exil. Die Überfahrt war zu jener Zeit bereits riskant: Am selben Tag als sie mit der S. S. Antonia in Liverpool in See stach, wurde das britische Passagierschiff City of Benares, das fünf Tage zuvor aus dem gleichen Hafen in Richtung Quebec ausgelaufen war, von einem deutschen U-Boot torpediert und sank. In den Vereinigten Staaten angekommen ließ sich die Familie erst in Newark (NJ) nieder und zog später nach New York (NY). Susanne Weihs‘ in Wien gebliebene Großeltern Eduard und Rosalie Bloch wurden am 6. Mai 1942 nach Maly Trostinec (Maly Traszjanez, BLR) deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft am 11. Mai ermordet.

    Susanne Weihs, die sich mittlerweile Susan nannte, besuchte neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Friseurin Kurse am City College of New York. 1946 erhielt sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, im Jänner 1949 heiratete sie den Zeitungsherausgeber Daniel Goldberg, mit dem sie zwei Kinder hatte. Als diese älter waren, arbeitete sie als Reisekauffrau, später als Immobilienmaklerin. Zeit ihres Lebens interessierte sie sich für Kunst, Musik und Reisen und beschäftigte sich gerne mit ihren fünf Enkelkindern.

    Susan Goldberg (geb. Susanne Weihs) starb am 14. Februar 2002 in New York (New York), USA.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Susanne Weihs.
    genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    ancestry.com: Elizabeth Goldberg family tree; U.S., Social Security Applications and Claims Index; New York, U.S., Index to Petitions for Naturalization; U.S., Social Security Death Index.
    familysearch.org: Vermont, St. Albans Canadian Border Crossings.
    Mitteilung von Elizabeth Goldberg.
    ancestry.com: England and Wales Register 1939.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Susanne Weihs, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/0e8472e0-2b39-4668-bad1-3b28dbcff2fa/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024