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Schmidt, Friedrich


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1922-03-27
  • Sterbedatum
    2008-05-29
  • Beschreibung

    Friedrich Schmidt

    geb. 27.03.1922 in Wien, gest. 29.05.2008 vmtl. in Wien

    Friedrich Albert Rupert Schmidt kam am 27. März 1922 als Sohn von Helene (geb. Günsberger) und Albert Schmidt, einem Händler für Schreibmaschinen, in Wien zur Welt. Ab dem Volksschulalter erhielt er privat Geigenunterricht und setzte ab 1939/40 seine Ausbildung bei Gottfried Feist an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) fort.

    Aus 1942 ist ein ministerieller Erlass erhalten, mit dem Schmidts „Zulassung zum Studium bezw. zur Beendigung derselben an der Reichshochschule f. Musik ganz ausnahmsweise genehmigt“ wurde. Aufgrund der jüdischen Herkunft seiner Mutter bedurfte es bei ihm einer derartigen Bewilligung des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, um studieren zu dürfen.

    Am 10. Jänner 1945 legte Schmidt die „Kriegsreifeprüfung“ ab, wurde im Juli desselben Jahres bei den Wiener Symphonikern engagiert und blieb für die folgenden Jahrzehnte Primgeiger in diesem Orchester. In den ersten Jahren seiner Berufstätigkeit als Musiker studierte er parallel dazu bei Ernst Morawec Violine an der mdw (1945/46) sowie privat. Darüber hinaus bereitete sich Schmidt, der sich nach dem Hauptschulabschluss auf das Violinstudium konzentriert hatte, auf die Matura vor, die er 1946 als Externist vor der Prüfungskommission des Stadtschulrats ablegte. Anschließend inskribierte er Psychologie an der Universität Wien und schloss sein Studium 1949 mit der Vorlage der Dissertation „Das intelligente Verhalten als denkpsychologisches Problem“ ab.

    Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit bei den Wiener Symphonikern publizierte Schmidt Aufsätze zu musikpsychologischen und musiksoziologischen Themen, trat als Vortragender in Erscheinung und verfasste das Buch „Dirigieren und Orchestermusizieren – realistisch gesehen“. Seine „erfolgreiche publizistische Tätigkeit“ war 1966 nicht zuletzt ausschlaggebend für die Verleihung des Professortitels an Schmidt.

    Friedrich Schmidt starb am 29. Mai 2008 und wurde auf dem Friedhof Neustift in Wien begraben.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Friedrich Schmidt; 1441/1942 Au Mi; 516/Präs/1966 Prof.Tit.
    wien.gv.at: WAIS – Wiener Archivinformationssystem, Zivilmatrik – Trauungsakten.
    genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich; IKG-Austritte.
    friedhoefewien.at: Verstorbenensuche.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Friedrich Schmidt, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/1108413a-ca49-449c-8b01-9850abf479e9/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024