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  • Gedenkbuch

Hohenberg, Emma

Studierende


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Lebensdaten
1917-07-10 – 2011-03-17
Weitere Namen
  • Hohenberg, Emilie
  • Hohenberg, Emily
  • Hohenberg, Emmy
  • Maerz, Emma
  • Wolf, Emma

Biografie

Emma Hohenberg

geb. 10.07.1917 in Wien, gest. 17.03.2011 in Portland, OR (USA)
Alternative Namen: Emilie, Emily, Emmy, verh./verw. Maerz, verh. Wolf

Emma „Emmy“ Hohenberg wurde am 10. Juli 1917 als drittes Kind von Margarethe (geb. Huppert) und Otto Hohenberg in Wien geboren, der Familie gehörten weiters ihre Ă€lteren BrĂŒder Adolf und Georg an. Nach dem Besuch von Volksschule und Untergymnasium erlernte Hohenberg den Beruf einer KindergĂ€rtnerin.

Von 1936/37 bis zum Wintersemester 1937/38 studierte Hohenberg Gesang bei Paula Mark-Neusser an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien). Ihr fĂŒr das Sommersemester 1938 angestrebter Wechsel in die Klasse von Karl Rössel-Majdan wurde Ende Februar bewilligt. Wie Hohenberg in einem Ansuchen um Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes angab, besuchte sie den Unterricht im Sommersemester jedoch nicht mehr. Da Rössel-Majdan und auch der Leiter des Akademiechores, Richard Winter, Benotungen fĂŒr sie eingetragen hatten – bei erstem kann angenommen werden, dass er ihr damit den Erhalt eines Abgangszeugnisses ermöglichen wollte –, wurde ihr Ersuchen abgewiesen. Dass ihr Lehrer Franz Moser im Klassenkatalog fĂŒr das Nebenfach Klavier fĂŒr das Sommersemester „erscheint nicht mehr“ vermerkt hatte, wurde nicht berĂŒcksichtigt und sie von der Akademieleitung darauf hingewiesen, dass die „Abmeldung nicht vorschriftsmĂ€ssig schriftlich vollzogen“ worden war.

Hohenberg und ihrem Bruder Georg gelang 1939 die Flucht nach Großbritannien (London), auch ihr Bruder Adolf konnte der nationalsozialistischen Verfolgung entkommen. Ihr Vater war bereits 1937 gestorben, ihre in Wien gebliebene Mutter wurde am 23. November 1941 in das Ghetto von Kauen (Kaunas, LIT) deportiert und dort bei der Ankunft am 29. November erschossen.

Hohenberg blieb nicht in Großbritannien, sondern emigrierte weiter in die USA. Aus der Passagierliste der S. S. Samaria, die am 21. August 1940 in New York (NY) ankam, geht hervor, dass sie zu ihrem Verlobten Henry Maerz (geb. Heinrich MĂ€rz, 1911-1965) reiste, der im Jahr zuvor aus Wien in die USA geflohen war. Das Paar heiratete am 1. November 1941 und hatte zwei Kinder. 1945 erhielt Emily Maerz die US-amerikanische StaatsbĂŒrgerschaft. Nach dem Tod von Henry Maerz ging sie im JĂ€nner 1970 eine zweite Ehe mit dem ebenfalls verwitweten Louis Wolf (1907-2002) ein.

Emily Wolf (geb. Emma Hohenberg) starb am 17. MĂ€rz 2011 in Portland ( Oregon), USA.

Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Emma Hohenberg; 3657/1938 Sch3.
BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
genteam.at: Index der jĂŒdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
hohenemsgenealogie.at: Eintragung zu Adolf Hohenberg.
ancestry.com: UK, World War II Alien Internees; 1939 England and Wales Register; Wolf Family Tree; New Jersey, U.S., Marriage Index.
doew.at: Personendatenbank.
ausstellung.de.doew.at: Beitrag „Kowno (Kaunas/Kauen)“.
newspapers.com: Courier-Post, 24.03.1969, S. 10.
obits.oregonlive.com: Emily Wolf Obituary.

Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Emma Hohenberg, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/27849084-943a-413a-acfa-5f6d594f3fd1/)

Letzte Änderung: 14.11.2024