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Zorn, Eva


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1921-09-18
  • Sterbedatum
    2012-07-06
  • Beschreibung

    Eva Zorn

    geb. 18.09.1921 in Innsbruck, gest. 06.07.2012 in Flagstaff, AZ (USA)
    Alternative Namen: AlternativeNamen

    Eva Zorn wurde am 18. September 1921 als zweite der vier Töchter von Hermine (geb. Lettinger) und dem Großkaufmann Hermann Zorn in Innsbruck geboren. Anfang der 1920er-Jahre zog die Familie von Tirol, wo der Vater kurz ein Hotel in Galtür besessen hatte und danach als Geschäftsmann in Innsbruck tätig gewesen war, wieder nach Wien bzw. das Wiener Umland.

    Parallel zum Besuch der Mittelschule begann Zorn 1936/37 ein Klavierstudium bei Hans Weber an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Ihre Ausbildung brach sie infolge des ‚Anschlusses‘ Ende des Sommersemesters 1938 ab.

    Im Mai 1938 traten Zorn, eine ihrer Schwestern und ihre Mutter, die vor ihrer Hochzeit zum Judentum konvertiert war, aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus; ihre ältere Schwester hatte diesen Schritt bereits Anfang des Jahres unternommen, die jüngste Schwester tat es ihnen im darauffolgenden Jahr gleich. Anfang Dezember 1938 starb ihr Vater. 1940 musste Zorn Arbeitsdienst im oberösterreichischen Arbing leisten, erst Anfang Juni 1941 gelang ihr gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Edith (verh. Christiansen, 1923-1997) die Flucht über Spanien (Barcelona) in die USA: Am 13.07.1941 kamen sie mit der S. S. Villa de Madrid in New York (NY) an. Hierher war im Jahr zuvor ihre jüngste Schwester Lore (verh. Brevet, 1925-1975) dank der Unterstützung der German-Jewish Children‘s Aid in Sicherheit gebracht worden. Spätestens 1941 kam auch ihre Schwester Gertrude „Gerda“ (verh. Mulder-Zorn, geb. 1920) in die USA. Zorns in Wien gebliebene Großeltern Emma und Leopold Zorn wurden Ende 1942 nach Theresienstadt (Terezín, CZE), ihr Onkel Rudolf, der nach seiner Haftentlassung aus dem KZ Dachau (DEU) nach Frankreich geflohen war, im selben Jahr nach Auschwitz (Oświęcim, POL) deportiert. Sie alle wurden Opfer der Shoah.

    1948 ging Eva Zorn (vermutlich auch Edith und Lore) gemeinsam mit ihrer Mutter nach Kalifornien. Im September desselben Jahres heiratete sie Bradley Janetzky (1922-2005), 1949 und 1950 kamen ihre Töchter zur Welt. Anfang der 1950er-Jahre zog die Familie nach Flagstaff in Arizona, wo die Janetzkys ein Bauunternehmen gründeten. Von 1958 bis 1963 studierte Eva Janetzky am Arizona State College und unterrichtete nach ihrem Abschluss („Master of Arts in Education“) Deutsch an High Schools.

    Eva Zorn Janetzky starb am 6. Juli 2012 in Flagstaff (Arizona), USA.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Eva Zorn.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
    jewishgen.org: Converts from Judaism: 1915-1945.
    ancestry.com: New York, U.S., Arriving Passenger and Crew Lists; New York, U.S., State and Federal Naturalization Records; 1950 United States Federal Census; U.S. Social Security Applications and Claims Index.
    newspapers.com: The Van Nuys News and Valley Green Sheet, 30.09.1948, S. 24; Valley Times, 16.10.1948, S. 14; Arizona Daily Sun, 22.09.1958, S. 1; Arizona Daily Sun, 21.05.1963, S. 6; Arizona Daily Sun, 16.07.2012, S. 2.
    doew.at: Personendatenbank.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Eva Zorn, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/2ab6cb74-76a3-46cb-a914-8d746f088b53/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024