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Tuppy, Peter


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1923-04-26
  • Sterbedatum
    1944
  • Beschreibung

    Peter Tuppy

    geb. 26.04.1923 in Wien, gest. vmtl. 1944

    Peter Tuppy wurde am 26. April 1923 als Sohn von Emma (geb. Grossmann) und Hofrat Dr. Karl Tuppy in Wien geboren. Er wuchs in einem katholisch geprägten Umfeld auf, besuchte das Schottengymnasium und wird von seinem Bruder Hans (1924-2024) als begeisterter, überzeugter Pazifist beschrieben. Von 1939/40 bis 1941/42 studierte Tuppy als Hospitant Kirchenmusik an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Im letzten Studienjahr trat er erst später ein bzw. erfolgte die für seine Aufnahme erforderliche Zulassung durch den Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung – Tuppy galt aufgrund jüdischer Vorfahren nach den nationalsozialistischen Rassengesetzen als ‚Mischling‘ – erst 1942. Nur wenige Wochen nach Tuppys Studienbeginn an der Staatsakademie starb sein Vater: Dr. Karl Tuppy hatte im Prozess gegen die nationalsozialistischen Putschisten und Mörder von Engelbert Dollfuß als Staatsanwalt die Anklage vertreten. Er wurde am 18. März 1938 verhaftet und nach seiner Überstellung in das Konzentrationslager Sachsenhausen (DEU) am 15. November 1939 ermordet. Peter Tuppy, der aus politischen wie konfessionellen Gründen ein Gegner des Nationalsozialismus war, wurde gemeinsam mit Schulkollegen von der Gestapo festgenommen, verhört und eine Woche lang inhaftiert. Ende des Sommersemesters 1942 wurde Tuppy wegen seiner Einberufung zur Wehrmacht vom Studium beurlaubt. Er gehörte zuletzt einer alpinen Truppe an; seit sich diese 1944 aus der Gegend des Kaukasus in serbisches Gebiet zurückzog, gilt er als vermisst. Näheres zu Zeitpunkt und Umständen seines Todes ist nicht bekannt.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt, 359/1942 Au Mi; 876/1942 Au Mi.
    anno.onb.ac.at: 131. Jahresbericht des Schottengymnasiums in Wien. Ausgegeben am Schlusse des Schuljahres 1937/38, S. 18.
    mediathek.at: Interview mit Hans Tuppy, geführt von Reinhard Schögl am 05.04.1996, 1. Teil, Min. 05:01 und 05:40.
    wien.gv.at: WAIS – Wiener Archivinformationssystem, Meldezettel Hans Tuppy.
    doew.at: Personendatenbank.
    collections.arolsen-archives.org: Inhaftierungsdokumente Konzentrationslager Sachsenhausen, Listen ehemaliger politischer Gefangener.
    Mitteilung Dr. Hans Tuppy, 21.04.2022.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Peter Tuppy, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/305bc294-40c9-4947-9fc6-f227dc83a247/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024