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Hirschfeld, Franz


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1915-08-20
  • Sterbedatum
    1990-02
  • Beschreibung

    Franz Hirschfeld

    geb. 20.08.1915 in Wien, gest. im Februar 1990 in der Schweiz

    Franz Hirschfeld kam am 20. August 1915 als Sohn von Josefine (geb. Bauer) und Emil Hirschfeld in Wien zur Welt.

    Hirschfeld studierte von 1933/34 bis 1937/38 Oboe bei Alexander Wunderer an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Aus dem von ihm 1938 ausgefüllten Fragebogen der Auswanderungsabteilung des Fürsorge-Amtes der Israelitischen Kultusgemeinde Wien geht hervor, dass dies nicht seine einzige musikalische Ausbildung war: Er hatte außerdem am Neuen Wiener Konservatorium Violinunterricht bei Julius Ebenstein erhalten und – vermutlich privat – Saxophon gelernt. Hirschfeld gab weiters an, im Wiener Konzert-Orchester, im Pullmann-Orchester und im Musica-Viva-Orchester Hermann Scherchens tätig gewesen zu sein sowie über Vermittlung des Arbeitsamts „ambulante Beschäftigung“ erhalten zu haben.

    Hirschfeld trat am 18. August 1938 seine Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die Schweiz (Zürich) an. Seine in Wien gebliebenen Eltern wurden am 15. Mai 1942 nach Izbica (POL) deportiert und haben die Shoah nicht überlebt. Im Schweizer Exil musste Hirschfeld 12 Monate in einem Internierungslager verbringen. Es gelang ihm, sich danach als Musiker, zunächst als Geiger, zu etablieren. Spätestens Anfang der 1950er-Jahre trat er mit dem Neuen Zürcher Streichquartett als Bratschist in Erscheinung. Ab 1952 war er über viele Jahrzehnte Mitglied des Tonhalle-Orchesters Zürich und, neben der Arbeit mit verschiedenen Ensembles, mit dem Tonhalle-Quartett tätig.

    Franz Hirschfeld war mit der Geigerin Margrit Essek verheiratet. Er starb im Februar 1990 in seinem Schweizer Exil.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Franz Hirschfeld.
    Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien: Fürsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung, Fragebogen Nr. 11285.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    e-newspapers.ch: Neue Zürcher Nachrichten [i.d.F. NZN], 23.05.1951, S. 1; NZN, 22.09.1952, S. 4; Neue Zürcher Zeitung [i.d.F. NZZ], 05.12.1955, S. 9; NZZ, 22. 01.1959, S. 5; NZN, 26.03.1962, S. 2; NZN, 14.12.1968, S. 13; Die Tat, 16.01.1971, S. 18; NZN, 30.05.1973, S. 3; NZZ, 27.05.1989, S. 20; NZZ, 12.02.1990, S. 33.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Franz Hirschfeld, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/31ec0b6a-2d82-4147-ac2d-976c0ad18291/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024