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Krüger, Rudolf


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1916-10-30
  • Sterbedatum
    1990-12-14
  • Beschreibung

    Rudolf Krüger

    geb. 30.10.1916 in Berlin (DEU), gest. 14.12.1990 in Ixtapa (MEX)
    Alternative Namen: Rudolf Kruger

    Rudolf Krüger wurde am 30. Oktober 1916 in Berlin als Sohn von Julie (geb. Herz) und dem Kaufmann Eduard Krüger geboren.

    Krüger studierte von 1936/37 bis 1937/38 in der Kapellmeisterschule bei Felix Weingartner an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Parallel dazu belegte er im ersten Studienjahr Violine bei Gottfried Feist, im zweiten Studienjahr Klavier bei Hans Weber. Im Juni 1938 schloss er seine Kapellmeisterausbildung mit der Ablegung der Reifeprüfung mit vorzüglichem Erfolg ab.

    Nach dem ‚Anschluss‘ floh Krüger vor der nationalsozialistischen Verfolgung über Frankreich (Paris) in die USA. Am 28. April 1939 traf er mit der S. S. Nieuw Amsterdam in New York (NY) ein, wo sich bereits zwei seiner Brüder in Sicherheit gebracht hatten; auch seinem dritten Bruder gelang es, ihnen später nachzufolgen. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam 1946 auch ihre Mutter in die USA.

    Krüger, der sich in den USA Kruger nannte, konnte im dortigen Musikleben rasch als Dirigent Fuß fassen. Er diente in der Armee und wurde 1944 US-amerikanischer Staatsbürger. Von 1955 bis 1982 (manche Quellen geben 1983 an) war er musikalischer Direktor und Dirigent der Fort Worth Opera in Texas, die unter seiner Leitung professionalisiert wurde und an Ansehen gewann. Er war dafür bekannt, junge Talente zu fördern – was wohl auch an den geringen finanziellen Mitteln lag, die ihm zur Verfügung standen. 1961 beeindruckte ihn der noch unbekannte Placido Domingo mit seinem Auftreten an der Dallas Opera in Texas so sehr, dass Kruger ihn für die darauffolgende Saison an die Fort Worth Opera engagierte. Domingo sollte in den folgenden Jahren dort noch in mehreren Produktionen mitwirken, Kruger wird gerne als sein ‚Entdecker‘ bezeichnet.

    Rudolf Kruger (geb. Krüger) war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er starb am 14. Dezember 1990 während eines Urlaubsaufenthalts in Ixtapa, Mexiko.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Rudolf Krüger.
    ancestry.com: Berlin, Germany, Marriages; New York, U.S., Arriving Passenger and Crew Lists; U.S., Social Security Applications and Claims Index.
    familysearch.org: New York, New York, Passenger and Crew Lists.
    Jan L. Jones, Renegades, Showmen & Angels: A Theatrical History of Fort Worth from 1873-2001, Fort Worth 2006, S. 198-202.
    oxfordmusiconline.com: Gary Gibbs, Artikel „Fort Worth”.
    newspapers.org: Fort Worth Star-Telegram , 15.12.1990, S. 54; Fort Worth Star-Telegram, 16.12.1990, S. 35.
    findagrave.com: Memorial ID 144145833.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Rudolf Krüger, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/339651ff-dc80-4c53-955f-f21a1b300822/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024