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  • Gedenkbuch

Pirk, Melanie

Studierende


Einfache Ansicht
Lebensdaten
1917-09-10 – 2016-06-12
  • dc.date.accessioned
    2024-06-03T15:22:58Z
  • dc.date.available
    2024-06-03T15:22:58Z
  • dc.description

    Melanie Pirk

    geb. 10.09.1917 in Wien, gest. 12.06.2016 in Wien

    Melanie Pirk kam am 10. September 1917 als Tochter von Maria Angela (geb. Gordosz) und Albert Pirk (geb. Pick), einem Privatbeamten, in Wien zur Welt. Ihr Vater, der 1901 von der jĂŒdischen zur katholischen Konfession ĂŒbergetreten war und 1908 seinen Nachnamen auf Pirk geĂ€ndert hatte, starb bereits 1936.

    1937/38 begann Pirk ihre Ausbildung an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) und studierte bis 1943/44 Gesang bei Gunnar Graarud. Von 1940/41 bis 1941/42 belegte sie bei ihm zusĂ€tzlich Dramatische Darstellung. Aufgrund der jĂŒdischen Herkunft ihres Vaters galt Pick den nationalsozialistischen Rassengesetzen zufolge als ‚Mischling‘. Als ihr 1941 die weitere Zulassung zum Studium durch den Reichsminister fĂŒr Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung verwehrt wurde, argumentierte die Leitung der mdw:

    „Frl. Pirk ist durchaus nicht als Mischling zu erkennen, sie nahm wĂ€hrend der ganzen Studienzeit in der Klasse ihres Hauptfachlehrers, Herrn KammersĂ€ngers [sic] Prof. Graarud, eine Sonderstellung ein, weil sie von tadelloser und vorbildlicher Haltung war. Die Klasse des Herrn KammersĂ€ngers Graarud war schon in der illegalen Zeit von Pg. bevorzugt, ohne daß sich Frl. Pirk als ‚Fremdkörper‘ bemerkbar gemacht hĂ€tte. Nach Ansicht ihres Lehrers verdient sie durchaus, ihre Studien beenden zu dĂŒrfen und ich schließe mich dieser Ansicht mit bester BefĂŒrwortung an. “

    Selbst ihr Lehrer Gunnar Graarud – NSDAP-Mitglied seit 1933 – setzte sich fĂŒr ihren Verbleib ein, der schließlich auch erreicht werden konnte.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Pirk im Sommersemester 1945 in Minna Singer-Burians Gesangsklasse an der mdw (damals Akademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien), schloss ihr Studium jedoch nicht ab. Zwar strebte sie eine Karriere als SĂ€ngerin an und trat 1946 gelegentlich auf, doch gab sie ihr Vorhaben bald auf. Eine ErwĂ€hnung als Solistin bei einem Auftritt der Chorvereinigung der Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft 1958 belegt, dass sie sich in ihrer Freizeit weiterhin als SĂ€ngerin betĂ€tigte.

    Melanie Pirk starb am 12. Juni 2016 in Wien.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Melanie Pirk; 1037/1941 Au Mi (enthÀlt 949/1941 Au Mi); 532/1942 Au Mi; 191/Res/1947; Interview Melanie Pirk mit Franziska Stoff 2011.
    data.matricula-online.eu: Rk. Erzdiözese Wien, Pfarre Maria Treu, Taufbuch Bd. 78, fol. 72 und Trauungsbuch Bd. 23, fol. 249; Pfarre St. Josef, Taufbuch Bd. 18, fol. 136.
    anno.onb.ac.at: Österreichische Zeitung, 14.05.1946, S. 7; Österreichische Zeitung, 16.10.1946, S. 3; Welt am Abend, 19.10.1946, S. 6.
    konzerthaus.at: Archivdatenbank.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Melanie Pirk, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/40ed3f5b-5194-414f-bbfe-42996e070ed2/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024

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  • dc.title
    Pirk, Melanie
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    Archive & Sammlungen > UniversitÀtsarchiv > Gedenkbuch > Persons
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    Studierende
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    2016-06-12
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    Pirk
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