Sassower, Mina
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1921-07-10
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Sterbedatum2017-07-28
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Beschreibung
Mina Sassower
geb. 10.07.1921 in Wien, gest. 28.07.2017 vmtl. in Manchester, CT (USA)
Alternative Namen: Minna Sassower, verh. WeissMina Sassower kam als Tochter von Lea (geb. Urwand-Katz) und Benjamin Leib Sassower am 10. Juli 1921 in Wien zur Welt. Ihr Vater, ein gelernter Goldschmied, war als Marktfahrer tätig.
Sassower studierte von 1934/35 bis 1937/38 Klavier bei Norbert Kahrer, Ferdinand Rebay und zuletzt bei Berta Jahn-Beer an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Nach dem ‚Anschluss‘ wurde ihrem Vater der Gewerbeschein entzogen, die Familie suchte bei der Auswanderungsabteilung der Fürsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien um Unterstützung für ihre Ausreise an. Die in dem entsprechenden Antrag genannten Ziele, wohin sie gemeinsam auswandern wollten, waren Nord- oder Südamerika.
Mina Sassowers Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung führte sie über Italien (Triest) nach Singapur (CHN), wo sie am 23. Jänner 1939 mit der S. S. Conte Verde eintraf. Einzig ein kurzer Zeitungseintrag – „Pretty 17 year-old Mina Sassower, from Vienna, was one of the party of 450 refugees, who arrived at Singapore yesterday in the Lloyd Triestino liner Conte Verde. She speaks English fluently. “ – dient als Quelle dafür. Wie lange sie sich in Singapur aufhielt, ist nicht bekannt. In dem von Benjamin und Vladka Meed zusammengestellten „Registry of Jewish Holocaust Survivors 2000“ sind Mina Sassowers Aufenthaltsorte während der Zeit des Nationalsozialismus mit Wien bzw. China angegeben. Ihre Eltern, die sich in Großbritannien in Sicherheit bringen konnten, lebten zuletzt im schottischen Glasgow bevor sie 1949 ins US-amerikanische Exil gingen, wo sie sich zuerst in New York (NY) niederließen und schließlich ihren Lebensabend in Texas verbrachten. Von Mina Sassower ist derzeit nur bekannt, dass sie 1966 in New York Richard Weiss heiratete und vermutlich zuletzt im US-Bundesstaat Connecticut lebte.
Mina Weiss (geb. Sassower) starb am 28. Juli 2017 und ist in Manchester (Connecticut, USA) begraben.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Mina Sassower.
jewishgen.org: Vienna Marriages; Vienna Births.
Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien: Fürsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung, Fragebogen Nr. 3908.
eresources.nlb.gov.sg: The Singapore Free Press and Mercantile Advertiser, 24.01.1939, S. 9. de.wikipedia.org: Artikel „Conte Verde“.
archive.org: United States Holocaust Memorial Museum Benjamin and Vladka Meed, Registry of Jewish Holocaust Survivors 2000, Washington, DC 2000, S. 192 u. S. 717.
ancestry.com: 1950 United States Federal Census.
BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
findagrave.com: Memorial ID 191904817.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Mina Sassower, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/4f2e5b0a-4f22-404b-9203-4311100eb197/)Letzte Änderung: 14.11.2024