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Pahsegger, Leopold


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1920-01-14
  • Sterbedatum
    1985-02-05
  • Beschreibung

    Leopold Pahsegger

    geb. 14.01.1920 in Wien, gest. 05.02.1985 in Wien
    Alternative Namen: Leopold Passegger

    Leopold Pahsegger wurde am 14. Jänner 1920 als Sohn von Teresia (auch: Theresia, geb. Gasser) und Leopold Pahsegger in Wien geboren. Sein Vater war als Maschinist bzw. Metallarbeiter tätig, die Familie lebte im Dritten Wiener Gemeindebezirk. Pahsegger besuchte die Volks- und Hauptschule und machte vermutlich eine Lehre bevor er sich 18-jährig an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) einschrieb.

    Pahsegger studierte von 1938/39 bis 1939/40 Gesang bei Hermann Gallos. Während der Ableistung eines Landdienstes im Sommer 1940 in Esch (Olešná, CZE) äußerte er sich am 23. Juli „anlässlich einer politischen Aussprache seinen Kameraden gegenüber in ganz gemeiner Weise über den Führer und Reichskanzler“. Wenige Tage darauf, am 28. Juli 1940, wurde er festgenommen und im Amtsgerichtsgefängnis von Mies (Stříbro, CZE) inhaftiert. Wie aus der im mdw-Archiv befindlichen Korrespondenz der Geheimen Staatspolizei (Staatspolizeistelle Karlsbad) mit der Studentenführung der Staatsakademie bzw. deren Korrespondenz mit der Leitung der Staatsakademie hervorgeht, wurde er zunächst zu einer achtwöchigen Haft verurteilt und musste sich wegen „Vergehen gegen das Heimtückegesetz“ verantworten. Pahsegger wurde schließlich zu einer Haftstrafe im Ausmaß von einem Jahr und drei Monaten verurteilt, die er ab dem 30. Dezember 1940 im Jugendgefängnis Hoheneck zu verbüßen hatte. Am 30. Juli 1941 wurde er auf Bewährung vorzeitig entlassen.
    Auf Antrag der Studentenschaft erfolgte der Ausschluss Pahseggers vom Studium, da er „auf Grund seiner politischen Einstellung nicht würdig [sei,] Angehöriger der Deutschen Studentenschaft zu sein“. Auch wurde ein entsprechender Aushang auf dem Schwarzen Brett der mdw angebracht.

    Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft setzte Pahsegger vom Sommersemester 1945 bis 1946/47 seine Gesangsausbildung an der mdw zunächst bei Hermann Gallos und ab Anfang des Jahres 1946 bei Karl Rössel-Majdan fort, schloss seine Ausbildung jedoch nicht ab. Für den 16. Februar 1946 – noch während seines Studiums – ist unter dem Namen Leopold Passegger ein Auftritt bei einem Konzert des Pianisten Fritz Cermin im Konzerthaus belegbar.

    Leopold Pahsegger war dreimal verheiratet: 1945 schloss er die Ehe mit Agnes Anita Remmler (?-?), 1947 mit seiner Studienkollegin an der mdw Gertrude Hagen (1926-?) und 1957 mit Herta Maria Puš (geb. Fellmann, 1926-1990). Er starb am 5. (nicht: 15.) Februar 1985 in Wien.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Leopold Pahsegger; 1660/1940 Sch.Diszp. (darin: 1529/1940 Sch.Diszp.).
    data.matricula-online.eu: Rk. Erzdiözese Wien, Pfarre Rennweg - Maria Geburt, Taufbuch Bd. 50, fol. 13.
    archiv.sachsen.de: Bestand 30068 Gefangenenanstalt Hoheneck, Leopold Passegger.
    konzerthaus.at: Archivdatenbank.
    ancestry.com: Germany and Surrounding Areas, Address Books.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Leopold Pahsegger, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/63865bd2-3fe5-41a9-aff8-229dff628f64/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024