Tennenbaum, Berta
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1915-04-02
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Sterbedatum1980-01-06
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Beschreibung
Berta Tennenbaum
geb. 02.04.1915 in Wien, gest. 06.01.1980 in den USA
Alternative Namen: Berty Tennenbaum, verh. DiamantBerta Tennenbaum kam am 2. April 1915 als Tochter von Zirl (auch: Cilli, Cirl, Cila bzw. Zella, geb. Sigall) und Jakob (auch: Jacob) Tennenbaum in Wien zur Welt. Ihre im Jahr danach geborene Schwester Sofie starb bereits 1932. Bevor sie ihre Ausbildung an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) begann, besuchte sie eine Handelsschule. Von 1932/33 bis 1937/38 studierte Tennenbaum Gesang bei Paula Mark-Neusser und besuchte ab 1934/35 zusätzlich die Meisterschule für Dramatische Darstellung (Opernschule) bei Hans Duhan.
Tennenbaum suchte im Mai 1938 bei der Auswanderungsabteilung der Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde um Unterstützung an, wobei sie als mögliche Ziele für die Emigration neben Nord- und Südamerika auch Australien und Großbritannien angab. Im September 1938 versuchten Tennenbaum und ihre Mutter gemeinsam mit einer größeren Gruppe in die Tschechoslowakei zu fliehen, wurden dabei jedoch verhaftet und ihnen die mitgeführten Geldbeträge abgenommen. Im Juli 1939 gelang Tennenbaum die Flucht nach Italien, wo sie in Mailand lebte bis sie im Mai 1940 mit der S. S. Roma von Neapel aus in die USA aufbrach: am 16. Mai 1940 kam sie in New York (NY) an. Über den Fluchtweg ihrer Eltern ist nur bekannt, dass ihr Vater 1943 in Russland starb und ihre Mutter 1947 aus Schweden zu ihrer Tochter in die USA kam.
Tennenbaum heiratete 1941 den ebenfalls aus Wien geflohenen Otto (später: Harry O.) Diamant (1903-1999), das Ehepaar lebte in New York.
Berty Diamant (geb. Berta Tennenbaum) starb am 6. Jänner 1980 im US-amerikanischen Exil.Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Berta Tennenbaum; 4752/1980.
genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien: Fürsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung, Fragebogen Nr. 4253.
begrenzte-flucht.ehri-project.eu: „Tagesrapport der Gestapo Wien Nr. 14 vom 16. 9. 1938 über die Verhaftung von Jüdinnen und Juden, die versuchten, über die Grenze in die ČSR zu gelangen“.
BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
ancestry.com: New York Passenger and Crew Lists; New York, New York, U.S., State and Federal Naturalization Records; Index to Marriage Licenses; 1950 United States Federal Census.
archive.org: Aufbau, 02.03.1945, S. 18.
findagrave.com: Memorial ID 219501120.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Berta Tennenbaum, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/716825e2-1efd-4f81-8883-3c3843404b19/)Letzte Änderung: 14.11.2024