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  • Gedenkbuch

Scheuer, Heinrich

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Lebensdaten
1919-04-15 – 1966-11-24
Weitere Namen
  • Scheuer, Heinrich Emil
  • Scheuer, Henry E.
  • Stuart, Henry Emlyn

Biografie

Heinrich Scheuer

geb. 15.04.1919 in Wien, gest. 21.11.1966 in Birmingham (GBR)
Alternative Namen: Henry E. Scheuer, Henry Emlyn Stuart

Heinrich Emil Scheuer wurde am 15. April 1919 als Sohn von Marianne (geb. FriedlĂ€nder) und Hans Scheuer (ab 1932 Dr. iur.) geboren. Zur Familie gehörten weiters seine Ă€lteren Geschwister Anna Maria (verh. Rosenberg) und Ludwig Robert sowie sein jĂŒngerer Bruder Peter Joseph. Seine Eltern waren vor seiner Geburt aus dem Judentum ausgetreten, die Familienmitglieder ließen sich ab 1914 evangelisch taufen. Mitte der 1920er-Jahre zog die Familie nach Hamburg, kehrte jedoch 1937 nach Wien zurĂŒck.
Hier begann Scheuer 1937/38 ein Flötenstudium bei Josef Niedermayr an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) und wurde noch Anfang Februar vom ersten in den zweiten Ausbildungsjahrgang vorversetzt.

Scheuer und seine Familie flohen vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Großbritannien, wo sie sich zunĂ€chst in London niederließen. Von 1940 bis vermutlich 1947 diente er beim MilitĂ€r, allerdings unter dem Namen Henry Emlyn Stuart. Einer Eintragung in der „London Gazette“ zufolge nahm er 1946 diesen Namen beim Erhalt der britischen StaatsbĂŒrgerschaft an. Die NamensĂ€nderung dĂŒrfte er danach anscheinend wieder rĂŒckgĂ€ngig gemacht haben, denn 1950 heiratete er – als Heinrich Scheuer – Joyce Edith Dutton (1922-2009), mit der er drei Kinder hatte. Einem Zeitungsartikel zufolge studierte er Ende der 1950er-Jahre Dirigieren bei Clarence Raybould an der Birmingham School of Music (jetzt: Royal Birmingham Conservatoire, von der Institution selbst konnte das Studium nicht bestĂ€tigt werden). Ab Anfang der 1960er-Jahre war Scheuer als Flötist im City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) und als Dirigent des Orchesters einer Abendschule tĂ€tig. Im Dezember 1966 sollte er erstmalig das CBSO dirigieren, wozu es jedoch nicht mehr kam:

Heinrich „Henry“ Scheuer starb am 24. November 1966 in Birmingham (GBR).

Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Hans Scheuer.
genteam.at: Index der jĂŒdischen Matriken Wien und Niederösterreich; IKG Austritte; Konvertiten in Wien.
data.matricula-online.eu: Ev. Kirche A.B., Pfarre Wien-Innere Stadt (Lutherische Stadtkirche), Taufbuch Bd. 71, S. 181 u. S. 191; Taufbuch Bd. 74, S. 186; Taufbuch Bd. 75, S. 17; Taufbuch Bd. 76, S. 46.
ancestry.com: UK, World War II Alien Internees; UK, World War II Royal Artillery Tracer Cards [als Henry Emlyn Stuart]; England & Wales, National Probate Calendar; England and Wales, Death Index.
thegazette.co.uk: The London Gazette, 21.02.1947, S. 878.
freebmd.co.uk.: Marriages; Births.
newspapers.com: The Birmingham Post and Birmingham Gazette, 05.06.1958, S. 20; The Birmingham Mail, 30.06.1961, S. 10; Birmingham Evening Mail and Despatch, 28.11.1966, S. 14.
Mitteilung Birmingham City University.
journal-of-hepatology.eu: Valeer Desmet, Obituary Professor Peter J. Scheuer (15 November 1928 – 1 March 2006), in: Journal of Hepatology, Jg. 46 (2007), S. 976-977, hier: S. 976.

Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Heinrich Scheuer, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/911032e6-bcf1-4589-87e1-bffe207f9e88/)

Letzte Änderung: 14.11.2024