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Lehmann, Günter


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1918-12-14
  • Sterbedatum
    2008-01-14
  • Beschreibung

    Günter Lehmann

    geb. 14.12.1918 in Königsberg, Ostpreußen (Kaliningrad, RUS), gest. 14.01.2008 vmtl. in Wien

    Günter Albrecht Lehmann kam am 14. Dezember im ostpreußischen Königsberg (Kaliningrad, RUS) zur Welt. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium und begann nach der Matura seine musikalische Ausbildung in Berlin (DEU), wo er bei Walter Gmeindl Dirigieren und bei Hans-Erich Riebensahm Klavier an der Hochschule für Musik studierte.

    Im Sommersemester 1941 kam Lehmann an die mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien), wobei seine Aufnahme vorerst nur vorbehaltlich der für die Zulassung zum Studium erforderlichen Bewilligung des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung erfolgen konnte, da er nach der nationalsozialistischen Diktion als ‚Mischling 2. Grades‘ galt. Bis 1941/42 besuchte er die Kapellmeisterschule bei Leopold Reichwein und studierte Klavier bei Emil Sauer. 1942 legte er die Reifeprüfung der Kapellmeisterschule ab und setzte, nachdem Sauer gestorben war, sein Klavierstudium bis zum Wintersemester 1944/45 bei Bruno Seidlhofer fort. Im Jänner 1945 legte er die „Kriegsreifeprüfung“ aus Klavier ab.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unterrichtete Lehman zunächst an der Opernschule des Konservatoriums der Stadt Wien (heute: Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) und dirigierte in den ersten Nachkriegsjahren auch Konzerte der Wiener Symphoniker und des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters. 1947 ging er als Korrepetitor an das Stadttheater Klagenfurt, an dem er bis Mitte der 1950er-Jahre auch als Kapellmeister tätig war. Es folgten Engagements als Dirigent in Heidelberg (DEU), Linz und als Musikdirektor bzw. Opernchef in Klagenfurt. Darüber hinaus war er in zahlreichen Ländern Europas als Gastdirigent tätig. Ab dem Ende der 1960er-Jahre unterrichtete er ein weiteres Mal am Konservatorium der Stadt Wien.

    In Würdigung seiner Verdienste wurde ihm 1964 der Titel Musikdirektor und 1971 der Professortitel verliehen. Über die Spätphase seiner künstlerischen Karriere ist derzeit nichts bekannt.

    Günter Lehmann starb am 14. Jänner 2008 vermutlich in Wien, wo er auf dem Zentralfriedhof begraben ist.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Günter Lehmann; 2283/Präs/1966; 748/Re/1971 Prof.Tit.
    friedhoefewien.at: Verstorbenensuche.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Günter Lehmann, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/9bfdfc57-d342-40cc-8389-745c52dce776/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024