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  • Gedenkbuch

Temmer, Georg

Studierende


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Lebensdaten
1922-04-10 – 1997-01-12
Weitere Namen
  • Temmer, George
  • Temmer, Georges Maxime

Biografie

Georg Temmer

geb. 10.04.1922 in Wien, gest. 12.01.1997 in Princeton, NJ (USA)
Alternative Namen: Georges Maxime bzw. George Temmer

Georg Temmer wurde am 10. April 1922 als Sohn von Margarete (geb. Jeiteles) und Friedrich Temmer in Wien geboren. Sein Vater war als selbststĂ€ndiger Kaufmann im Textilbereich tĂ€tig, die Mutter fĂŒhrte den Haushalt.

Temmer besuchte ein Realgymnasium als er sich 1937/38 an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) einschrieb und Klarinette bei Leopold Wlach zu studieren begann. Auf dem Matrikelblatt sind nur fĂŒr das Wintersemester Benotungen eingetragen, daher ist anzunehmen, dass er dem Unterricht nach dem ‚Anschluss‘ fernblieb. Die Bekanntgabe eines Austritts ist im Aktenindex von 1938 nicht verzeichnet.

Gemeinsam mit den Eltern und seinem Bruder Stefan fĂŒhrte Temmers Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung ĂŒber Jugoslawien (Zagreb) und Italien (Genua) 1939 in die USA. Am 9. November 1939 kam die Familie mit der S. S. Rex in New York (NY) an.

Hier besuchte Temmer das LycĂ©e Français, danach absolvierte er 1943 am Queens College das Bachelorstudium Physik und setzte seine Studien an der University of California in Berkeley fort, wo er 1944 mit dem Master abschloss. Im gleichen Jahr erhielt er die US-amerikanische StaatsbĂŒrgerschaft und wurde zu den StreitkrĂ€ften einberufen, in denen er bis 1946 in der Navy diente.

1949 beendete Temmer sein Physikstudium in Berkeley mit der Promotion zum PhD. In seiner anschließenden akademischen Laufbahn war er an der University of Rochester (NY), der Carnegie Institution in Washington, DC und der Florida State University tĂ€tig. Von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1992 lehrte Temmer als Professor fĂŒr Nuklearphysik an der Rutgers University in New Jersey. Neben seiner vielbeachteten Karriere als Physiker engagierte sich Temmer bei der Coalition for Peace Action in Princeton (NJ).

George Maxime Temmer starb am 12. JĂ€nner 1997 in Princeton (New Jersey), USA.

Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Georg Temmer; Index Allgemein 1938.
Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien: FĂŒrsorge-Zentrale der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung, Fragebogen Nr. 34118.
familysearch.org: New York, New York, Passenger and Crew Lists.
ancestry.com: U.S. World War II Draft Cards; California, Federal Naturalization Records; U.S. Department of Veterans Affairs, Death File; New Jersey, U.S., Marriage Index.
Noemie Benczer-Koller und Charles Glashausser, Georges Maxime Temmer, in: Physics Today, Jg. 50 (1997), H. 7, S. 78-79.
newspapers.com: Leo Reisberg, Georges Temmer, Professor-Activist, Dies at 74, in: The Central New Jersey Home News, 21.01.1997, S. 15.
ancestry.com: New Jersey, U.S., Death Index.

Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Georg Temmer, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/a01d2c1e-79f2-443d-97a0-d9cd0a3c470c/)

Letzte Änderung: 14.11.2024