Rado, Karl
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1919-02-08
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Sterbedatum1979-02-26
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Beschreibung
Karl Rado
geb. 08.02.1919 in Wien, gest. 26.02.1979 in San Diego, CA (USA)
Alternative Namen: Carl Paul RadoKarl Rado wurde am 8. Februar 1919 als sechstes Kind von Jeanette (geb. Popper) und dem Tischlermeister Julius (auch: Gyula) Rado in Wien geboren. Nach Beendigung der Tischlerlehre bei seinem Vater begann Rado, der das Instrument zuvor privat gelernt hatte, 1937/38 sein Kontrabassstudium bei Johann Krump an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Im Klassenkatalog 1937/38 notierte sein Lehrer: „Seit April nicht mehr erschienen. “ Die Bekanntgabe seines Austritts langte am 23. Mai 1938 an der Akademie ein. Trotz seines Abganges wurde er auch für das Sommersemester benotet und ihm im Juli ein Jahreszeugnis ausgestellt.
Karl Rado floh im Juni 1938 gemeinsam mit seinem Bruder Franz (später: Frank) zunächst in die Niederlande und von dort in die Schweiz, wo er sechs Jahre in einem Arbeitslager verbrachte. Gemeinsam mit seinem Bruder, dessen Frau Anna Maria „Anita“ und deren Tochter emigrierte er im Dezember 1945 über Portugal (Lissabon) in die USA, wohin sich seine Eltern und Geschwister gerettet hatten und in New York (NY) lebten. 1947 heiratete Rado die Tänzerin Hedwig „Heddy“ Siedner (geb. 1919), die die nationalsozialistische Verfolgung in Deutschland bzw. ab 1944 im Lager Theresienstadt (Terezín, CZE) überlebt hatte; 1948 kam der Sohn des Ehepaares zur Welt. Aus den Volkszählungsunterlagen von 1950 geht hervor, dass Rado mit Ehefrau, Sohn sowie seinem Bruder Frank, dessen Frau Anita und deren Tochter gemeinsam in einer Wohnung lebte und als Tischler arbeitete. 1951 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Über sein weiteres Leben ist nur bekannt, dass er 1959 mit Renate Meyer eine zweite Ehe einging und einen weiteren Sohn bekam.
Carl (Karl) Rado starb am 26. Februar 1979 in San Diego (Kalifornien), USA.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Karl Rado; Klassenkatalog Johann Krump 1937/38; Protokoll Allgemein 1938.
BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
familysearch: New York, New York, Passenger and Crew Lists; United States 1950 Census.
ancestry.com: New York, U.S., Arriving Passenger and Crew Lists; U.S., Naturalization Records Indexes; New York, New York, U.S., Marriage License Indexes [Renate Meyer ist dort als „Benate“ verzeichnet]; California Death Index, 1940-1997.
collections.arolsen-archives.org: Inhaftierungsdokumente, Deportationen aus dem Gestapobereich Berlin; Inhaftierungsdokumente, Ghetto Theresienstadt-Kartei.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Karl Rado, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/a2f62ee9-d15a-4b03-8938-bf008d5c0b34/)Letzte Änderung: 14.11.2024