Friedmann, Ida
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Biografie
Ida Friedmann
geb. 05.12.1923 in Wien
Alternative Namen: Ida FriedmannovĂĄ
Ida Friedmann wurde am 5. Dezember 1923 als Tochter von Elisabeth (geb. Stern) und Isidor Friedmann, der einen Papier- und Rauchrequisitenhandel betrieb, in Wien geboren. Sie besuchte die Volks- und Hauptschule bevor sie sich 1937/38 an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) einschrieb. Bis zur Bekanntgabe ihres Austritts Anfang Juni 1938 studierte sie Klavier bei Edgar Schiffmann bzw. Bruno Seidlhofer, der infolge der Zwangsbeurlaubung Schiffmanns nach dem âAnschlussâ dessen Klasse ĂŒbernommen hatte.
Am 14. Juli 1938 wurde die Firma des Vaters gelöscht. Die aufgrund des Geburtsorts des Vaters nach Boskowitz (Boskovice, CZE) zustĂ€ndige Familie floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach BrĂŒnn (Brno, CZE), von wo aus Ida Friedmann und ihre Eltern im November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert wurden. Zu dem genauen Deportationsdatum kursieren unterschiedliche Angaben: In der Personendatenbank von holocaust.cz ist der 26.11., in der von Yad Vashem der 21. November genannt. In den BestĂ€nden der Arolsen Archives ist eine Karteikarte abrufbar, auf der die Deportation mit dem 16. November eingetragen ist, das gleiche Datum findet sich auch in der Personendatenbank des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes.
Zu den Schicksalen der mit diesem Transport in das Ghetto von Minsk Deportierten schrieb Winfried R. Garscha:
âHunderte gingen im Verlauf des Winters 1941/42 an Hunger, KĂ€lte und Seuchen zugrunde. Der gröĂte Teil derer, die den Winter ĂŒberstanden hatten, fielen einer der âAktionenâ der SS im FrĂŒhjahr 1942 zum Opfer oder wurde zwischen 27. und 30. Juli 1942 nach Maly Trostinec gebracht und an den Gruben im Wald Blagowschtschina in Gaswagen erstickt oder erschossen. â
Wann Ida Friedmann und ihre Familie starben, ist nicht bekannt.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Ida Friedmann; Aktenindex 1938.
jewishgen.org: Vienna Births.
digital.wienbibliothek.at: Wiener AdreĂbuch. Lehmanns Wohnungs-Anzeiger 1937, Bd. 2, S. 74.
wien.gv.at: WAIS â Wiener Archivinformationssystem, Handelsregister A 70/14, Signatur 2.3.3.B76.70.14.
doew.at: Personendatenbank.
holocaust.cz: Eintrag zu Ida FriedmannovĂĄ.
yvng.yadvashem.org: Eintrag zu Ida Friedmann (geb. 1923) und Ida Friedmannova (geb. 1923).
collections.arolsen-archives.org: Inhaftierungsdokumente, Ghetto Theresienstadt-Kartei.
Winfried R. Garscha, âEin unermĂŒdliches Beharren auf Empirie und NĂŒchternheitâ. Die Erforschung der VernichtungsstĂ€tte Maly Trostinec, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.), Deportationen und Vernichtung â Maly Trostinec (= Jahrbuch 2019), Wien 2019, S. 65-151, hier: S. 148.
Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Ida Friedmann, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw â UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/adaebf8c-507f-4e5f-ac7b-ad82367a3667/)
Letzte Ănderung: 14.11.2024