Rosenbaum, Therese
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1921-11-17
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Sterbedatum2012-02-27
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Beschreibung
Therese Rosenbaum
geb. 17.11.1921 in Budapest (HUN), gest. 27.02.2012 in Israel
Alternative Namen: Teréz, Teresa, Terese, Teri, Terry, verh. Nabarro, auch Nabarro-Rosenbaum, falsch NavaroTherese Rosenbaum wurde am 17. November 1921 als Tochter von Pessie (auch: Pesie, Pessi, Josephine bzw. „Pepi“, geb. Teller) und Sandor (auch: Alexander) Rosenbaum in Budapest (HUN) geboren. Anfang der 1930er-Jahre zog die Familie, zu der auch ihr älterer Bruder Gustav (Künstlername: Kurt Dogan, geb. 1908) und ihre jüngere Schwester Susanne (Künstlerinnenname: Suzanne Rozsa, verh. Lovett, geb. 1923) zählten, nach Wien. 1935 starb ihr Vater auf einer Geschäftsreise in Sombor (SRB).
Während ihre beiden Geschwister Geige studierten, besuchte Rosenbaum von 1935/36 bis 1936/37 den an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) angebotenen Kurs für Saxophon bei Leopold Wlach. Ab dem zweiten Studienjahr belegte sie zusätzlich Violoncello bei Siegfried „Friedrich“ Buxbaum, 1937/38 studierte sie neben Cello bei Buxbaum auch Klarinette bei Wlach.
Kurz nach dem ‚Anschluss‘ floh Rosenbaum nach Budapest. Mit einem Engagement in der Damenkapelle von Guy Nogrady ging sie im August 1938 in die Schweiz. Von dort aus gelangte sie über Belgien in die Niederlande, wo ihre Ankunft in Amsterdam für Ende Jänner 1939 belegt ist. Ihre Mutter und ihre Schwester brachten sich im Mai 1938 in Großbritannien in Sicherheit, ihr Bruder lebte zu diesem Zeitpunkt vermutlich bereits in der Türkei. Rosenbaums Onkel Wilhelm (Friedel Wolf) Teller floh mit seiner Frau nach Polen, wo beide Opfer der Shoah wurden. Ihr Onkel Bernhard (Baruch) Teller und dessen Frau Bertha (geb. Weiss) wurden 1942 von Wien nach Maly Trostinec (Maly Traszjanez, BLR) deportiert und ermordet.
Im niederländischen Exil lernte Rosenbaum Herman (auch: Chaim bzw. „Jimmy“) Nabarro (1912-1997) kennen, den sie Anfang Oktober 1941 heiratete. Um ihre 1942 geborene Tochter vor der Verfolgung zu schützen, brachten sie sie – noch nicht einmal ein Jahr alt – bei einer Bauernfamilie in Sicherheit. Das Ehepaar sollte sein Kind erst nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wiedersehen. Terry und Jimmy Nabarro schlossen sich dem Widerstand an und überlebten im Untergrund, die Familie ihres Ehemannes wurde in der Shoah ermordet. 1946 kam ihr Sohn zur Welt, vier Jahre danach ging die Familie nach Israel (Rehovot). Über ihren weiteren Lebensweg ist derzeit nichts bekannt.
Teresa „Terry“ Nabarro (geb. Rosenbaum) starb am 27. Februar 2012 im israelischen Exil.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Therese Rosenbaum.
genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
lexm.uni-hamburg.de: Primavera Driessen Gruber, Artikel „Susanne Rozsa“.
sfi.usc.edu: visual history archive, Lisa Swimer – Interview mit Suzanne Lovett (1998).
centropa.org: Tanja Eckstein, Interview mit Edith Brickell (2002).
arcanum.com: Esti Kurir, 02.08.1938, S. 2.
archief.amsterdam: Indexen [Eintragungen zu Teréz Rosenbaum und Herman Nabarro].
jewishgen.org: Jewish Records Indexing Poland.
doew.at: Personendatenbank.
delpher.nl: Algemeen Handelsblad, 25.04.1941, S. 12.
leiden.courant.nu: Leidsch Dagblad, 08.02.1946, S. 2.
geni.com: Eintragungen zu „Sandor Rosenbaum“ und „Teresa Nabarro (Rosenbaum)“.
deepl.com: Übersetzung aus dem Ungarischen.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Therese Rosenbaum, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/b657f3df-255a-4413-a712-27f7e0738715/)Letzte Änderung: 14.11.2024