• mdwRepository this link will forward to the mdwRepository homepage

Schifferes, Edeltraud


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1925-05-25
  • Sterbedatum
    2004-09-17
  • Beschreibung

    Edeltraud Schifferes

    geb. 25.05.1925 in Wien, gest. 17.09.2004 vmtl. in Wien

    Edeltraud Schifferes wurde am 25. Mai 1925 als Tochter der Modistin Anna (geb. Scheidl) und des Mechanikers Josef Schifferes in Wien geboren. Sie besuchte die Volks- und Hauptschule bevor sie 1940 Künstlerischen Tanz an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) inskribierte.

    Schifferes galt entsprechend den Nürnberger Gesetzen als „Mischling 2. Grades“, weswegen eine Bewilligung ihres Studiums durch den Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung erforderlich war. Diese wurde zu Beginn des Wintersemesters 1940/41 beantragt, die Genehmigung erfolgte erst Ende März 1941. Die Weiterleitung durch die in diesem Prozess zwischengeschaltete Reichsstatthalterei verzögerte das Einlangen an der mdw bis weit in den April 1941. Aufgrund der Langsamkeit des Verfahrens war es gängige (wenngleich vom Ministerium nicht gern gesehene) Praxis, die Studierenden bereits vorbehaltlich der Entscheidung aufzunehmen, was auch im Fall von Schifferes geschah. Die Bewilligung erfolgte schließlich unter der Voraussetzung,
    dass nicht besondere Umstände, insbesondere Aussehen, ostjüdische Abstammung, Verhalten des Gesuchstellers selbst gegen die Zulassung sprechen, und dass die Zulassung nur für diejenigen Studienfächer erstrebt wird, für deren Abschlussprüfungen keine einschränkenden Bestimmungen getroffen sind, also nur für diejenigen Fächer, bei denen später ohne weiteres die Berufsausübung trotz des jüdischen Bluteinschlages gewährleistet ist.

    Mit Ende des Studienjahres 1942/43 brach Schifferes ihre Ausbildung ab. Einer Notiz auf dem Matrikelblatt zufolge war sie am 13. Mai 1943 „[d]em Arbeitsamt zum Einsatz gemeldet“ worden. Für das Nachkriegs-Sommersemester 1945 scheint sie die Wiederaufnahme ihrer Ausbildung beabsichtigt zu haben, doch kehrte sie nur mehr im Wintersemester 1946/47 kurz für die Fortsetzung ihrer Tanzausbildung an die mdw zurück.

    Über ihren weiteren Lebensverlauf ist nur bekannt, dass sie 1953 Kurt Binder heiratete und vermutlich als Angestellte in Wien lebte. Edeltraud Binder (geb. Schifferes) starb am 17. September 2004.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Edeltraud Schifferes; 949/1941 Au Mi (in: 1037/1941 Au Mi).
    friedhoefewien.at: Verstorbenensuche.
    ancestry.com: Vienna, Austria, Catholic Church Registers – Pfarre Neumargareten, Trauungsbuch Bd. 20, fol. 55; Germany and Surrounding Areas, Address Books – Herold Adressbücher von Wien 1955 u. 1965.
    friedhoefewien.at: Verstorbenensuche.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Edeltraud Schifferes, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/c6a3354d-e44f-4226-bb44-a7fc11f433c8/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024