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Blum, Ernst


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1913-08-17
  • Sterbedatum
    2009
  • Beschreibung

    Ernst Blum

    geb. 17.08.1913 in München (DEU), gest. 2009 in Buenos Aires (ARG)

    Ernst Ludwig Blum wurde am 17. August 1913 als Sohn von Betty (auch: Betti, geb. Weil) und Norbert (auch: Noe) Blum in München (DEU) geboren, wo er in einem bürgerlichen Milieu aufwuchs. Blum studierte Violine in München und Prag (Praha, CZE). Wie sein drei Jahre älterer Bruder Ottmar später berichten sollte, war die Familie bereits vor 1933 antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. 1935 emigrierte sein Bruder nach Palästina, Blum und seine Mutter suchten in Wien Schutz vor der nationalsozialistischen Verfolgung, sein Vater brachte sich vermutlich bereits zu diesem Zeitpunkt in Großbritannien in Sicherheit.

    In Wien besuchte Blum von 1936/37 bis 1937/38 die Spezialklasse für Kammermusik bei Franz Mairecker an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) und trat neben seinem Studium als Solist sowie als Orchester- und Kammermusiker auf. Auf seinem Matrikelblatt wurden für das Sommersemester 1938 bereits Benotungen eingetragen, jedoch wieder gestrichen. Weiters ist sein Austritt vermerkt, allerdings ohne Angabe eines Datums; im Aktenindex ist kein entsprechendes Schreiben verzeichnet.

    Blum konnte 1938 mit Unterstützung der Aktion Gildemeester aus Wien flüchten und kam über Italien und Uruguay nach Argentinien (Buenos Aires). Seiner Mutter gelang es, 1939 nach Palästina zu fliehen, wohin ihr sein Vater 1941 aus Großbritannien folgte.

    Im argentinischen Exil trat Blum sowohl als Geiger als auch als Bratschist in Erscheinung. Er spielte zunächst in kleineren Orchestern und war schließlich Mitglied des Orquesta Sinfónica Nacional, darüber hinaus unterrichtete er am Conservatorio Nacional de Música „Carlos López Buchardo“ (heute: Universidad Nacional de las Artes: Departamento de Artes Musicales „Carlos López Buchardo“ ).

    Ernst Blum starb im Jahr 2009 in Buenos Aires, Argentinien.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Ernst Blum; Aktenindex 1938.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    hdbg.eu: Eintrag „Dr. med. Ottmar Blum“.
    ancestry.com: England and Wales Register.
    anno.onb.ac.at: Die Stunde, 12.12.1936, S. 5.
    archives.gov.il: Staatsbürgerschaftsantrag Noe Blum.
    eventosacademicos.filo.uba.ar: Silvia Glocer, Trayectoria musical de Hermann Ludwig, [o.O., o.J.], S. 3.
    Museo del Holocausto de Buenos Aires (Hg.), Nuestra Memoria, Jg. 14 (2008), H. 30, S. 36.
    formacionmusicalargentina.blogspot.com: Beitrag „Universidad Nacional de las Artes: Departamento de Artes Musicales ‚Carlos López Buchardo‘ (Ex Conservatorio Nacional)“.
    deepl.com: Übersetzungen aus dem Spanischen.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Ernst Blum, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/c9fc3f5e-3c8f-4230-85ae-4e14984f6309/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024