Wolf, Renate
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1926-11-07
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Sterbedatum2018-05-23
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Beschreibung
Renate Wolf
geb. 07.11.1926 in Berlin (DEU), gest. 23.05.2018 vmtl. in Daytona Beach, FL (USA)
Alternative Namen: Renata Fanny Wolf, verh. BradleyRenate Wolf kam am 7. November 1926 als Tochter von Ruth (geb. Nebenzahl) und Ing. Ernst Wolf in Berlin (DEU) zur Welt.
Im Sommersemester 1937 wurde sie in der Klasse für Künstlerischen Tanz von Grete Gross an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) aufgenommen, die sie bis zum ‚Anschluss‘ besuchte. Wolf konnte am 12. Juli 1939 mit einem Kindertransport in Großbritannien (Manchester) vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Sicherheit gebracht werden. Am 28. August 1942 ging sie in Glasgow an Bord der S. S. Dunster Grange, um über Argentinien (Buenos Aires) nach Ecuador (Quito) zu reisen, wohin ihre Eltern mit ihrer älteren Schwester Evelyn geflohen waren.
Im Dezember 1948 ging Wolf in die USA, wo sie ein Jahr später Charles E. Bradley (1912-2010) heiratete, mit dem sie sich in Kalifornien (Los Angeles) niederließ. Hier war sie als Lehrerin tätig, außerdem studierte sie Pädagogik und machte 1970 ihren Masterabschluss mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik. Darüber hinaus war sie in der Schuladministration tätig und in einem Verein für Behindertenhilfe aktiv. In den 1980er-Jahren zogen Bradley und ihr Ehemann nach Florida, wo sie bis 2001 eine Bibliothek leitete. Für ihre schriftstellerische Tätigkeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem gewann sie 1999 mit dem Text „Kristallnacht“ einen ersten Preis beim Mount Dora Spring Festival Writing Contest.
Renata Bradley (geb. Wolf) starb am 23. Mai 2018, vermutlich in Daytona Beach (Florida, USA). Sie hinterließ zwei Töchter, sieben Enkelkinder und ein Urenkelkind. In dem ihr gewidmeten Nachruf wird ihre Liebe zu Tanz, klassischer Musik und Kunst erwähnt, ebenso wie dass sie als Kind eine begabte Tänzerin war, deren Hoffnungen auf eine Karriere durch „the tragedy of war“ – vielmehr die nationalsozialistische Machtübernahme – zerstört wurden.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Renate Wolf.
BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
legacy.com: Nachruf Renata F. Bradley, veröffentlicht in: Daytona Beach News-Journal, 12.-14.06.2018.
ancestry.com: Berlin, Germany, Marriages; UK and Ireland, Outward Passenger Lists. jewishgen.org: Vienna Births [Evelyn Wolf].
familysearch.org: California, Federal Naturalization Records; California, County Marriages.
newspapers.com: Valley News, 09.08.1970, S. 45; Valley News, 07.03.1974, S. 14; The Los Angeles Times, 17.06.1976, S. 162; The Orlando Sentinel, 09.10.1987, S. 174; The Orlando Sentinel, 19.03.1999, S. 14.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Renate Wolf, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/cd5df612-e533-4697-9a88-fcc3de99fbbc/)Letzte Änderung: 14.11.2024