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Frank, Emile Serge


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1914-10-09
  • Sterbedatum
    1979-08-01
  • Beschreibung

    Emile Serge Frank

    geb. 09.10.1914 in Luxemburg (LUX), gest. 01.08.1979 in Luxemburg (LUX)
    Alternative Namen: geb. Emile Werner Frank, Rufname Serge

    Emile Werner „Serge“ Frank wurde am 9. Oktober 1914 in Luxemburg als Sohn von Elisabeth (geb. Bloch) und dem Bankier Eugene Jacques Frank geboren.

    Frank war bereits in Luxemburg kompositorisch tätig bevor er seine Ausbildung an der mdw (damals: Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) begann. Hier studierte er von 1936/37 bis 1937/38 in der Kapellmeisterschule bei Felix Weingartner und Musiktheorie bei Joseph Marx. Im Juni 1938 schloss er seine Ausbildung mit der Ablegung der Reifeprüfung aus Musiktheorie mit vorzüglichem Erfolg ab.

    Frank kehrte nach Luxemburg zurück, wo er als Komponist und Dirigent in Erscheinung trat; einen letzten Beleg für seinen Aufenthalt dort bietet die Volkszählung aus 1940. Bereits am Anfang desselben Jahres floh er über die Schweiz (Lausanne) und Italien (Genua) in die USA. Hier traf er am 23. März 1940 mit der S. S. Excalibur in New York (NY) ein. Im Jahr darauf gelang auch seinen Eltern und seiner Schwester Georgette (später: verh. de Menasce) die Flucht in die USA.

    Während Frank bei der Immigration als Beruf „Orchestra Conductor“ angab, ist bei der noch im gleichen Jahr ausgefüllten Draft Card stattdessen die Information „Unemployed - Student“ zu finden. Hinweise auf ein reguläres Studium an einer amerikanischen Universität konnten im Zuge der Recherchen nicht gefunden werden. Belegt ist, dass er Schüler Arnold Schönbergs war: Sabine Feisst datiert den Beginn dieses Privatstudiums mit 1943, und bei Elisabeth Kappel wird eine Bestätigung Schönbergs aus 1946 zitiert, die Auskunft über die Dauer gibt: „Serge Frank [...] has studied with me, seriously for about one year, musical composition. “ Darüber hinaus war Frank als Übersetzer für Schönbergs 1950 erschienene Sammlung von Essays „Style and Idea“ tätig.

    1946 erhielt Frank die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, dürfte aber bald darauf nach Luxemburg zurückgekehrt sein, wo er 1948 heiratete. Für die Nachkriegszeit sind in den luxemburgischen Zeitungen keine Erwähnungen seiner Person als Dirigent oder Komponist zu finden. Er scheint nach seiner Rückkehr nach Luxemburg die musikalische Laufbahn zugunsten einer als Bankier aufgegeben zu haben: In der anlässlich seines Todes erschienenen Anzeige wird er als „directeur de banque“ bezeichnet.

    Emile Werner „Serge“ Frank starb am 1. August 1979 in Luxemburg.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Emile Serge Frank.
    ancestry.com: New York, U.S., State and Federal Naturalization Records [Elisabeth Frank]; World War II, Draft Cards; New York, U.S., State and Federal Naturalization Records [Emile Werner Frank].
    eluxemburgensia.lu: Luxemburger Wort, 15.12.1936, S. 6; Luxemburger Wort, 17.05.1938, S. 6.
    Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Hg.), Jahresbericht der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Schuljahr 1937/38, [Wien 1938], S. 44.
    genami.org: Luxembourg – Recensement de 1940.
    familysearch.org: New York, New York, Passenger and Crew Lists.
    Sabine Feisst, Schoenberg‘s New World: The American Years, Oxford u.a. 2011, S. 214.
    Elisabeth Kappel, Arnold Schönbergs Schülerinnen. Biographisch-musikalische Studien, Berlin 2019, S. 13.
    Yvonne Schürmann-Zehetner, René Leibowitz: Ein Pionier für die Musik des 20. Jahrhunderts, Dissertation Universität Wien 2010, S. 198.
    eluxemburgensia.lu: Luxemburger Wort, 03.08.1979, S. 9.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Emile Serge Frank, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/d78fb408-cc2f-47ca-83c8-0acbf97c7308/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024