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Gyözö, Amalia


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1909-08-21
  • Beschreibung

    Amalia Gyözö

    geb. 21.08.1909 in Budapest (HUN)
    Alternative Namen: Amália Győző

    Amália Győző kam am 21. August 1909 als Tochter der Sängerin Margit (auch: Margarete, geb. Waldmann) und des Schauspielers Lajos (auch: Ludwig) Győző in Budapest (HUN) zur Welt. Wie aus einer im September 1938 vorgenommenen Eintragung im Trauungsmatrikel der Eltern hervorgeht, trat das Ehepaar 1919 zum katholischen Glauben über. Der Zeitpunkt, wann sie selbst konvertierte, ist nicht bekannt.

    Győző besuchte ein Gymnasium und erhielt ab Mitte der 1920er-Jahre ihre Gesangsausbildung bei Ernö Mihó und Anna Medek am Budapester Nationalkonservatorium. Sie konnte bereits auf berufliche Erfolge – Konzerte, Opernrollen und Auftritte im Rundfunk – zurückblicken als sie 1936/37 in die mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) eintrat. Hier besuchte Győző die Meisterschule für Gesang bei Helene Wildbrunn und die Meisterschule für Dramatische Darstellung (Opernschule) bei Hans Duhan. Anfang März 1938 erschien in einer ungarischen Zeitung eine kurze Meldung, dass die in Wien Studierende mit einem Preis ausgezeichnet worden war. Weder in den Akten des mdw-Archivs noch in österreichischen Zeitungen konnte ein Hinweis darauf gefunden werden, um welche Auszeichnung es sich handelte.

    Für das Sommersemester 1938 war auf dem Matrikelblatt bereits die Eintragung des Weiterstudiums vorgenommen worden, weswegen anzunehmen ist, dass sie vorhatte, in Wien zu bleiben. Erst Mitte Mai 1938 meldete sie nachträglich ihren Austritt mit Ende des Wintersemesters 1937/38.

    Nach Budapest zurückgekehrt, konnte sie zunächst ihre Karriere als Sängerin fortsetzen, doch macht sich von 1940 bis 1945 mit dem völligen Fehlen jeglicher Erwähnungen Győzős in Zeitungsberichten die Auswirkung des zweiten ‚Judengesetzes‘ von 1939 bemerkbar, durch das auch Konvertierte von der Einengung der Beschäftigungsmöglichkeiten betroffen waren.

    Ab 1946 ist ihr Name wieder in Radioprogrammen zu finden, über Amália Győzős weiteren Lebensverlauf ist derzeit nichts bekannt.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Amalia Győző.
    familysearch.org: Hungary Civil Registration, Pest-Pilis-Solt-Kis-Kun, Budapest (VI. Kerület), Marriages 1907; Hungary Civil Registration, Pest-Pilis-Solt-Kis-Kun, Budapest (V. Kerület), Deaths 1945.
    imdb.com: Artikel „Lajos Gyõzõ“ [sic].
    library.hungaricana.hu: Magyar Színpad, 03.01.1907, S. 2-3.
    arcanum.com: Irén Neisser (Hg.), Budapesti V. Kerületi Községi Ráskai Lea Leángimnázium, Értesíöje 1922/23, Budapest 1923, S. 25; Iskolai értesítők, Budapest - József Főherczeg Fővédnöksége Alatt Álló Nemzeti Zenede, Budapest, Ausgaben von 1927 (S. 55), 1928 (S. 45), 1929 (S. 47), 1930 (S. 50), 1931 (S. 43), 1932 (S. 48); Imre Molnar (Hg.), A Magyar Muzsika Könyve, Budapest 1936, S. 389; Esti Kurir, 09.03.1938, S. 10.
    deepl.com: Übersetzungen aus dem Ungarischen.
    Brigitte Mihok, Ungarische Judengesetze (1938-1942), in: Wolfgang Benz (Hg.), Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Berlin – Boston 2011, S. 410-411.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Amalia Gyözö, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/db774a82-1723-4cdf-a1fc-6a426a9be28e/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024