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Borger, Babette


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1918-10-14
  • Sterbedatum
    2006-04-28
  • Beschreibung

    Babette Borger

    geb. 14.10.1918 in Wien, gest. 28.04.2006 in New York, NY (USA)
    Alternative Namen: Betty Borger, verh./gesch. Bettinger, verh. Pleat

    Babette „Betty“ Borger kam am 14. Oktober 1918 als Tochter von Regina (geb. Ryfka Präger, nicht: Pröger) und David Borger in Wien zur Welt, zur Familie gehörte weiters ihr sechs Jahre jüngerer Bruder Max.

    Borger studierte von 1932/33 bis 1936/37 Klavier bei Ferdinand Rebay und 1936/37 zusätzlich Gesang bei Minna Singer-Burian an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Nach Ablegung der Reifeprüfung für Klavier 1937 setzte sie 1937/38 ihre Gesangsausbildung bei Singer-Burian fort und besuchte die von Viktor Ebenstein geleitete Spezialklasse für moderne Klavierliteratur.

    Gemeinsam mit ihrem Bruder floh Borger Anfang des Jahres 1939 über die Niederlande (Rotterdam) in die USA. Während der Überfahrt wirkte sie auf der S. S. Veendam bei einem von jüdischen Flüchtlingen organisierten „Purim-Fest“ mit der Aufführung von Alfred Grünfelds „Fledermaus-Paraphrase op. 56“ und Franz Liszts „Liebesträume Nr. 3“ mit. Am 9. März trafen die Geschwister in New York (NY) ein. Hier lebte bereits seit Anfang der 1910er-Jahre eine Tante, bei der sich schon im Jänner 1939 die Großmutter der beiden in Sicherheit gebracht hatte. Borgers Mutter folgte ihren Kindern über Italien (Genua) im November 1939 ins US-amerikanische Exil. Ihr Vater – die Eltern waren schon seit längerem geschieden – konnte sich nach Großbritannien retten.

    Borger lebte gemeinsam mit Mutter und Bruder in New York und arbeitete zunächst als Klavierlehrerin. 1941 heiratete sie Jack Bettinger, das Ehepaar war in New Jersey ansässig; Betty Bettinger scheint während der Ehe keinem Erwerbsberuf nachgegangen zu sein. 1950 wohnte sie – bereits geschieden – wieder mit Bruder und Mutter zusammen in New York und war als Sekretärin tätig, Mitte der 1950er-Jahre findet sich die Berufsangabe „teacher“ in einer Passagierliste. 1964 ging Bettinger eine zweite Ehe mit Joseph George Pleat (1918-1997) ein. Über den weiteren Verlauf ihres Lebens ist nichts bekannt, außer dass sie brieflichen Kontakt mit ihrem ehemaligen Professor für Formenlehre an der mdw, dem ebenfalls in die USA geflohenen Richard Stöhr, unterhielt.

    Babette Pleat (geb. Borger) starb am 28. April 2006 in New York (New York), USA.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Babette Borger.genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich [der Mädchenname ihrer Mutter ist dort falsch als Pröger verzeichnet].
    ancestry.com: New York, U.S., Arriving Passenger and Crew Lists; UK, World War II Alien Internees; 1940 United States Federal Census; 1950 United States Federal Census; New York, New York, U.S., Marriage License Indexes; Florida, U.S., Arriving and Departing Passenger and Crew Lists; Miami, Florida, U.S., Index to Alien Arrivals by Airplane; UK and Ireland, Outward Passenger Lists; U.S., Social Security Applications and Claims Index; U.S., Social Security Death Index.
    geni.com: Eintrag zu „Babette Borger“.
    archive.org: Leo Baeck Institute, Paulette Jellinek Family Collection, AR 11785, S. 17-18.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    Hans Sittner, Richard Stöhr. Mensch – Musiker – Lehrer, Wien – München 1965, S. 5 u. S. 19.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Babette Borger, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/dc2cfb1a-77db-4992-beee-46f89c802afd/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024