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Fritz, Anneliese


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1912-01-23
  • Sterbedatum
    1981-01-25
  • Beschreibung

    Anneliese Fritz

    geb. 23.01.1918, gest. 25.01.1981 in Wien
    Alternative Namen: auch Annelise, verh. Anneliese Eulau, verh. Felsenstein, auch Fritz-Eulau bzw. Eulau-Fritz, Fritz-Felsenstein, Eulau-Felsenstein

    Anneliese Fritz wurde am 23. Jänner 1918 als Tochter von Jetti (auch: Jetty, geb. Fuchs) und Imre Fritz in Wien geboren.

    Fritz studierte von 1932/33 bis 1933/34 Klavier bei Hedwig Andrasffy an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Ab 1935 trat sie als Pianistin bei Veranstaltungen der Vaterländischen Front Alsergrund auf, bei denen sie auch bereits eigene Kompositionen vortrug bzw. von ihr verfasste Lieder vorgetragen wurden. 1936/37 schrieb sie sich erneut an der mdw ein, um Musiktheorie bei Richard Stöhr zu studieren. Im Juni 1938 meldete sie ihren Austritt.

    Fritz konnte sich vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die Schweiz (Zürich) retten, ihrem Vater gelang es, sich in Palästina in Sicherheit zu bringen. Ihre in Wien gebliebene Mutter wurde am 9. Juni 1942 nach Maly Trostinec (Maly Traszjanez, BLR) deportiert und ermordet.

    In der Schweiz betätigte sich Fritz vorwiegend schriftstellerisch, sie war Mitglied der Kulturgemeinschaft der Emigranten in Zürich und arbeitete für die Zeitschrift „Über die Grenzen“. Nur gelegentlich trat sie als Pianistin auf. Fritz heiratete den Sänger Günter Eulau (geb. 1919), mit dem sie Ende 1946 nach Wien zurückkehrte. Sie trat der KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs) bei, der sie bis 1956 angehörte. Eulau-Fritz war als Musikreferentin der RAVAG (Radio Verkehrs AG) und Mitarbeiterin der Sendung „Russische Stunde“ tätig und trat als Literatin und Übersetzerin in Erscheinung.

    Eulau-Fritz war spätestens ab den 1960er-Jahren mit dem Architekten Jürgen Felsenstein (1929-2005), dem Sohn Walter Felsensteins, verheiratet. Wann sie die in der biografischen Fachliteratur erwähnte Ehe mit einem Herrn Spira einging, konnte im Zuge der Forschungen nicht festgestellt werden.

    Anneliese Felsenstein (geb. Fritz) starb am 25. Jänner 1981 in Wien.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Anneliese Fritz.
    doew.at: Personendatenbank.
    anno.onb.ac.at: Die Stunde, 21.11.1935, S. 9; Die Stunde, 15.12.1935, S. 5; Neues Wiener Tagblatt, 25.01.1936, S. 3; Osterreichische Nachrichten. Organ der Frei-oesterreichischen Bewegung in der Schweiz, H. Juni 1945, S. 7.
    collections.arolsen-archives.org: Registrierungen und Akten von Displaced Persons, Kindern und Vermissten – Akten aus der Schweiz.
    Hans Sittner, Richard Stöhr. Mensch – Musiker – Lehrer, Wien – München 1965, S. 7.
    archiv.adk.de: Walter-Felsenstein-Archiv, Felsenstein-Walter 4607.
    friedhoefewien.at: Verstorbenensuche.
    Susanne Blumesberger, Artikel „Felsenstein Anneliese, geb. Fritz, verh. Spira, verh. Eulau, auch Fritz-Eulau, Fritz-Felsenstein; Lyrikerin, Dramatikerin und Essayistin“, in: Ilse Korotin (Hg.), BiografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Bd. 1, S. 804.
    wbis.degruyter.com: Artikel „Anneliese Felsenstein“ in: Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser, Lexikon der österreichischen Exilliteratur, Wien – München 2000.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Anneliese Fritz, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/e1f1b56c-c65f-49dd-bf82-c983fadf97c8/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024