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Kann, Edith Katharina


  • Personengruppe
    Studierende
  • Geburtsdatum
    1922-01-09
  • Sterbedatum
    2003-02-26
  • Beschreibung

    Edith Katharina Kann

    geb. 09.01.1922 in Wien, gest. 26.02.2003 in Carlsbad, CA (USA)
    Alternative Namen: Edita Katarina bzw. Katerina Kann, verh. Wachstatter / Warren, verh. Prince, verh. Nagel, Künstlerinnennamen: Katrin Rosselle, auch Rosselle-Nagel

    Edith Katharina Kann kam am 9. Jänner 1922 als Tochter von Ida Konstancia (geb. Bellenot) und dem Textilhändler Felix Kann in Wien zur Welt. Ihr Vater starb bereits ein halbes Jahr nach ihrer Geburt, ihre Mutter konnte mit der Erteilung von Privatunterricht in Französisch und der Unterstützung durch Geschwister ihres verstorbenen Mannes für ihre Töchter Edith und Gertrud „Gerta“ sorgen.

    Parallel zum Besuch des Gymnasiums erhielt Kann Schauspielunterricht bei Olga Fuchs (auch: Malzmann-Fuchs, später: Fabian) und studierte von 1936/37 bis zum Wintersemester 1937/38 Künstlerischen Tanz bei Gertrud Bodenwieser an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien). Vermutlich legte sie Anfang des Jahres 1938 die Staatsprüfung für Schauspiel ab. Der Erinnerung ihrer Schwester zufolge hatte sie um diese Zeit die Aussicht auf Engagements als Schauspielerin am Wiener Volkstheater und in Zürich (CHE), doch nach dem ‚Anschluss‘ fiel die Möglichkeit einer Anstellung in Wien weg. Kann fuhr, begleitet von ihrer Mutter, nach Zürich, doch auch aus diesem Angebot wurde nichts. Von der Schweiz ging sie – dank des Engagements in einer Bodenwieser-Gruppe – über Frankreich nach Australien.

    Die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit und Verwandte ihrer in der Schweiz geborenen Mutter waren für die Familie bei der Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung hilfreich: Kanns Mutter konnte sich in der Schweiz in Sicherheit bringen, die Schwester gelangte über die Schweiz, Frankreich und England schließlich ins amerikanische Exil, wohin ihr die Mutter nach dem Krieg folgte.

    Kann ging im Jänner 1939 in Marseille (FRA) gemeinsam mit den Bodenwieser- Tänzerinnen Katia Georgiewa und Bettina Lanzer (Pseudonym: Vernon, verh. Vernon-Warren) an Bord der S. S. Maloja, auf der sich bereits die in London (GBR) zugestiegenen Mitglieder des Ensembles Evelyn Ippen (geb. Irma Hermann) und Emma Taussig (geb. Steininger, auch: Towsey) befanden. Am 7. Februar traf die Gruppe in Melbourne ein.

    Kann, die unter dem Pseudonym Katrin Rosselle auftrat, blieb nicht lange bei dem Ensemble: Bereits im Mai 1939 gab sie in Sydney ihr Debut als Schauspielerin in „I Married an Angel“, 1940 trat sie in dem Radiospiel „Mayerling“ in Erscheinung und im April 1941 feierte der Film „The Power and the Glory“ Premiere, in dem sie die weibliche Hauptrolle spielte. Ebenfalls im April 1941 ging Kann in die USA, wo sie Alois Wachstatter (später: Warren) heiratete. Bis Anfang der 1950er-Jahre ist eine künstlerische Tätigkeit als Schauspielerin belegbar. Mit ihrem zweiten Mann, Hugh D. Prince, den sie 1947 heiratete (die Ehe wurde 1954 geschieden) hatte sie einen Sohn. Mit Ralph Edward Nagel war sie von 1964 bis zu dessen Tod 1996 in dritter Ehe verheiratet.

    Katrin Rosselle-Nagel (geb. Edith Katharina Kann) starb am 26. Februar 2003 in Carlsbad (Kalifornien), USA.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Edith Katharina Kann.
    jewishgen.org: Vienna Births.
    genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und Niederösterreich.
    vhaonline.usc.edu: Interview mit Greta K. Goldberg.
    recordsearch.naa.gov.au: Passenger arrivals index [dort als Katherina Kann geführt].
    trove.nla.gov.au: The Sun, 26.04.1939, S. 17; The Mail, 03.05.1941, S. 20; Sunday Mail, 14.01.1940, S. 19.
    imdb.com: Artikel „The Power and the Glory (1941)”; Artikel „Katrin Rosselle“.
    familysearch.org: California, Los Angeles Passenger Lists.
    ancestry.com: New York, New York, Index to Marriage Licenses; Prince Family Tree, Katrin Prince; U.S. Social Security Applications and Claims Index; U.S. Social Security Death Index.
    newspapers.com: Star-Gazette, 26.07.1947, S. 5; Oakland Tribune, 25.04.1952, S. 24.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Lisbeth Jettel, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons//e50227d6-92e4-4d5d-86ae-c34daf64d59c/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024