Ostrowsky, Sam Fredrich
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PersonengruppeStudierende
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Geburtsdatum1921-09-18
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Sterbedatum2006-03-21
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Beschreibung
Sam Fredrich Ostrowsky
geb. 18.09.1921 in Sofia (BGR), gest. 21.03.2006 in Venice, FL (USA)
Alternative Namen: Fred (bzw. Fredy / Fredi) Samouilovitsch (auch Samouilovitch) OstrovskyFred Samouilovitsch Ostrovsky, geboren am 18. September 1921 in Sofia (BGR), war ein Wunderkind, das bereits in jungen Jahren in seiner bulgarischen Heimat auftrat. Kurz vor seinem 14. Geburtstag ging er nach Wien, wo er ab 1935/36 Violine an der mdw (damals Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) bei Georg Steiner studierte. Im Juni 1937 legte er die Reifeprüfung ab und setzte seine Ausbildung mit der freiwilligen Wiederholung des letzten Jahrgangs noch bis zum ‚Anschluss‘ fort. Sein Lehrer Georg Steiner notierte im Klassenkatalog von 1937/38: „Jude. ist [sic] nach dem Umbruch abgereist. “
Ostrovsky ging zunächst zurück nach Bulgarien, später nach London und emigrierte von dort 1940 in die USA. Am 3. Oktober 1940 kam er mit der S. S. Scythia aus Liverpool in New York (NY) an. Hier fand er eine Unterstützerin, selbst Geigerin und Emigrantin, die ihm ein Studium am Berkshire Music Center in Tanglewood bei Boston (MA) ermöglichte. 1942 wurde er zum Militärdienst eingezogen, während dem er in der Band von Glenn Miller spielte. Nach dem Ende des Krieges fand er eine Anstellung im Radio City Music Hall Orchestra in New York, von 1952 bis 1993 war er Mitglied des Boston Symphony Orchestra.
Als Fred Ostrovsky am 21. März 2006 in Venice im Bundesstaat Florida (USA) starb, hinterließ er seine Frau, zwei Söhne und zwei Enkelkinder.
Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Sam Fredrich Ostrowsky; Klassenkatalog Georg Steiner 1937/38.
familysearch.org: New York, New York, Passenger and Crew Lists; United States, GenealogyBank Obituaries (als Fred Ostrovsky).
Christina E. Sanchez, Talented violinist performed as lead with Boston Symphony, in: (Sarasota) Herald Tribune, 25.03.2006, S. BV1 (Scan in ancestry.com: Leslie Yost family tree, Eintrag zu Fredy Ostrovsky).
Robert Spruytenburg, Das LaSalle-Quartett. Gespräche mit Walter Levin, München 2011, S. 64/FN 67.
newspapers.com: The Berkshire Eagle, 25.03.2006, S. B2.Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Sam Fredrich Ostrowsky, in: Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/e92025ec-d596-42a7-b2cf-557259bd9594/)Letzte Änderung: 14.11.2024