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  • Gedenkbuch

Hickl, Kurt

Studierende


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Lebensdaten
1917-09-15 – 2006-09-28

Biografie

Kurt Hickl

geb. 15.09.1917 in Wien, gest. 28.09.2006 in Klosterneuburg

Kurt Hickl kam als Sohn von Katharina (geb. Sprung) und dem stĂ€dtischen Beamten Ing. Franz Hickl am 15. September 1917 in Wien zur Welt. Vor seiner Einschreibung an der mdw (damals Staatsakademie fĂŒr Musik und darstellende Kunst in Wien) besuchte Hickl ein Realgymnasium und eine Lehrerbildungsanstalt. An der Akademie studierte er von 1936/37 bis 1937/38 Schulmusik, außerdem begann er im April 1940 ein Jusstudium an der UniversitĂ€t Wien, das er bis 1941 betrieb. WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs belegte er einen Zwischenkurs fĂŒr Wehrmachtsangehörige und setzte sein Studium nach dem Kriegsende bis ins Sommersemester 1946 fort.

Bereits vor dem ‚Anschluss‘ wurde Hickl von Mitgliedern der damals noch illegal operierenden SA niedergeschlagen und schwer verletzt. Am 7. Oktober 1938 war Hickl am sogenannten ‚Rosenkranzfest‘ beteiligt, einer spontanen anti-nationalsozialistischen Kundgebung nach der Jugendfeierstunde im Stephansdom. Als am Tag darauf Hitlerjugend und SA das Erzbischöfliche Palais stĂŒrmten, wurde er verletzt und fĂŒr einige Tage in Gestapo-Haft genommen, seine baldige Entlassung erfolgte auf Intervention des pĂ€pstlichen Nuntius. Hickl setzte seine WiderstandstĂ€tigkeit in der Zeit seiner Anstellung in der Bahnhofswache in Floridsdorf fort, wĂ€hrend der er sich an Sabotageakten beteiligte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Hickl an der NeugrĂŒndung der Österreichischen Volkspartei beteiligt. Im November 1947 schloss er sein Jusstudium an der UniversitĂ€t Wien ab und war in der Folge als Staatsanwalt tĂ€tig. SpĂ€ter trat er in den Dienst bei der Bundespolizei ein und war zuletzt Stadthauptmann im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Kurt Hickl blieb sein Leben lang – als Hausmusiker im Kreis der Familie, als Mitglied im Chor und gelegentlicher Organist seiner Pfarre – der Musik verbunden. Er starb am 28. September 2006 in Klosterneuburg.

Quellen / Literatur:
mdw-Archiv: Matrikelblatt Kurt Hickl; Interview Lynne Heller mit Norbert Hickl, 13.04.2014.
Der FreiheitskĂ€mpfer. Organ der KĂ€mpfer fĂŒr Österreichs Freiheit, Jg. 51 (1999), H. 4, S. 4.
Der FreiheitskĂ€mpfer. Organ der KĂ€mpfer fĂŒr Österreichs Freiheit, Jg. 58 (2008), H. 24, S. 4.
Gerhard Botz, Nationalsozialismus in Wien. MachtĂŒbernahme und Herrschaftssicherung, Buchloe 31988, S. 383-385.
data.matricula-online.eu: Rk. Erzdiözese Wien, Pfarre Neusimmering, Taufbuch Bd. 1, fol. 207.
Mitteilung Archiv der UniversitÀt Wien.

Empfohlene Zitierweise:
Erwin Strouhal: Kurt Hickl, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/f2d2f964-46d4-4628-ba36-667523547d7f/)

Letzte Änderung: 14.11.2024