Skip to main content
  • Gedenkbuch

Bibl, Rudolf

Studierende


Einfache Ansicht
Lebensdaten
1929-05-04 – 2017-01-27
  • dc.date.accessioned
    2024-06-03T15:22:38Z
  • dc.date.available
    2024-06-03T15:22:38Z
  • dc.description

    Rudolf Bibl

    geb. geb.[/b] 04.05.1929 in Wien, gest. 27.01.2017 in Frontignan (FRA)

    Rudolf Bibl wurde am 4. Mai 1929 als Sohn von Leopoldine (geb. Wesseli) und dem pensionierten Obermagistratsrat Dr. Rudolf Bibl in Wien geboren. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der [i]Musikschule der Stadt Wien[/i] und legte am 20. MĂ€rz 1944 an der mdw (damals [i]Reichshochschule fĂŒr Musik Wien[/i]) die AufnahmeprĂŒfung fĂŒr Klavier und eine Woche danach die AufnahmeprĂŒfung fĂŒr Klarinette erfolgreich ab. Bibl galt nach den nationalsozialistischen Rassengesetzen als ‚Mischling‘, weswegen fĂŒr seine Zulassung zum Studium die Genehmigung des Reichsministers fĂŒr Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung erforderlich war. Sein Vater ersuchte die Reichshochschule um eine bedingte Zulassung seines Sohnes bereits vor Erhalt der ministeriellen Genehmigung und gab begrĂŒndend an:

    „[i]Als Mischling 2. Grades ist mein Sohn leider in seinen Zukunftsmöglichkeiten zurĂŒckgesetzt und es erscheint mir zweckmĂ€ĂŸig, ihm neben allgemeiner Bildung, die ihm die Oberschule vermittelt, die Möglichkeit zu geben, ein besonderes Können sich anzueignen. Dies wĂ€re eben die Musik, fĂŒr die er laut Zeugnisses [sic] Berufener sicherlich besondere Begabung hat. [/i]“

    Ende April 1944 bewilligte die Reichshochschule die „[i]bedingte Inskription[/i]“ und Bibl begann, den Klarinettenunterricht bei Leopold Wlach zu besuchen; die Genehmigung des Ministers erfolgte im Juli. Im Wintersemester 1944/45 studierte Bibl zusĂ€tzlich Klavier bei Walter Panhofer und dĂŒrfte auch noch zu Beginn des Sommersemesters 1945 Unterricht erhalten haben, da auf dem Matrikelblatt vermerkt ist, dass er „[i]Ab 5.III.45 auf 1 Woche zum Volkssturm einberufen[/i]“ worden sei. Ab dem (Nachkriegs-)Sommersemester 1945 bis 1948/49 studierte Bibl Klavier zunĂ€chst bei Ferdinand Rebay und ab Herbst 1945 bei Stella Wang-Tindl. Vom Sommersemester 1946 bis 1947/48 belegte er zusĂ€tzlich Musiktheorie bei Joseph Marx, ab dem Sommersemester 1947 besuchte er auch die Kapellmeisterschule bei Hans Swarowsky und (1948/49) Josef Krips. Im Juni 1949 legte Bibl die ReifeprĂŒfung der Kapellmeisterschule mit vorzĂŒglichem Erfolg ab.

    Bereits wĂ€hrend seines Studiums wurde Bibl 1948 von Hans Swarowsky als Korrepetitor an das [i]Opernhaus Graz[/i] geholt. In der Folge war er als Kapellmeister am [i]Landestheater Innsbruck[/i], Opernchef der [i]Vereinigten BĂŒhnen Graz[/i], Dirigent am Wiener [i]Raimund-Theater[/i], dem [i]Theater an der Wien[/i] und als Generalmusikdirektor in Trier (DEU) tĂ€tig, zudem wirkte er beim Aufbau der [i]Seefestspiele Mörbisch[/i] mit, deren langjĂ€hriger musikalischer Leiter er war.

    Mit Engagements in zahlreichen europĂ€ischen LĂ€ndern, den USA und Japan erlangte Bibl internationale Bekanntheit. Fast 45 Jahre lang war er an der Wiener [i]Volksoper[/i] – 1972 zunĂ€chst als Gastdirigent, ab 1973 mit einem fixen Engagement – tĂ€tig. Auch nach seiner 1989 erfolgten Pensionierung blieb er dem Haus verbunden, seine letzte AuffĂŒhrung dirigierte er am 1. JĂ€nner 2017. Bibl erhielt fĂŒr sein kĂŒnstlerisches Wirken zahlreiche Auszeichnungen: das [i]Österreichische Ehrenkreuz fĂŒr Wissenschaft und Kunst I. Klasse[/i] (1988), die [i]Ehrenmitgliedschaft der Wiener Volksoper[/i] (1991), das [i]Große Silberne Ehrenzeichen fĂŒr Verdienste um die Republik Österreich[/i] (1999), das [i]Große Ehrenzeichen des Landes Burgenland[/i] (2004) und die [i]Ehrenmitgliedschaft der Seefestspiele Mörbisch[/i] (2013). Rudolf Bibl starb am 27. JĂ€nner 2017 in Frontignan, Frankreich.

    Quellen / Literatur:
    mdw-Archiv: Matrikelblatt Rudolf Bibl; 763/1944 Au Mi; 1743/1944; 7475/1979 Prof.Tit.
    mdw.ac.at: Nachruf Rudolf Bibl.
    geschichtewiki.wien.gv.at: Artikel „Rudolf Bibl“.
    BioExil Datenbank Primavera Driessen Gruber.
    musiklexikon.ac.at: Elisabeth Th. Hilscher und Monika Kornberger, Artikel „Bibl, Familie“.
    wien.gv.at: WAIS – Wiener Archivinformationsystem, Meldezettel Rudolf Bibl [Vater] und Geburtszettel Rudolf Bibl [Mitmeldung beim Vater].
    anno.onb.ac.at: Neue Zeit [Arbeiterwille], 24.03.1950, S. 2.
    operalounge.de: Artikel „Zum Tode von Rudolf Bibl. Ein Vielvermisster“ [undatiert].
    magazin.klassik.com: Artikel „Österreichischer Dirigent Rudolf Bibl gestorben“ vom 30.01.2017.
    kleinezeitung.at: Artikel „Rudolf Bibl erstes Ehrenmitglied von Mörbisch“ vom 12.07.2013.
    wienerzeitung.at: Artikel „Dirigent Rudolf Bibl 87-jĂ€hrig gestorben“ vom 28.01.2017.

    Empfohlene Zitierweise:
    Erwin Strouhal: Rudolf Bibl, in: Gedenkbuch fĂŒr die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der mdw – UniversitĂ€t fĂŒr Musik und darstellende Kunst Wien (https://gedenkbuch.mdw.ac.at/gedenkbuch/persons/de9ac782-6b91-43b0-a764-e433e39c2b7e/)

    Letzte Änderung: 14.11.2024

  • dc.description.provenance
    Submitted by repo admin (repo-admin@mdw.ac.at) on 2024-06-03T15:22:38Z workflow start=Step: checkcorrectionstep - action:noUserSelectionAction No. of bitstreams: 0
    Made available in DSpace on 2024-06-03T15:22:38Z (GMT). No. of bitstreams: 0
  • dc.identifier.uri
    https://dspace.mdw.ac.at/handle/123456789/7225
  • dc.title
    Bibl, Rudolf
  • dspace.entity.type
    Person
  • mdwrepo.ancestors
    Archive & Sammlungen > UniversitÀtsarchiv > Gedenkbuch > Persons
  • mdwrepo.hasTopCommunity
    Archive & Sammlungen
  • mdwrepo.identifier.gnd
    128580410
  • mdwrepo.identifier.viaf
    64196563
  • mdwrepo.identifier.wikidata
    Q27968519
  • mdwrepo.memorialBook.personGroup
    Studierende
  • mdwrepo.person.dateOfDeath
    2017-01-27
  • person.birthDate
    1929-05-04
  • person.familyName
    Bibl
  • person.givenName
    Rudolf